„Drei Dinge machen einen guten Meister: Wissen, Können und Wollen“. Die alte deutsche Handwerkerweisheit gilt auch bei starker Arbeitsteilung noch. Denn zwischen dem Wissen aus der Forschung und dem Willen der Wirtschaft ist es die Kunst des RIF Institut für Forschung und Transfer, Dortmund, die seit 25 Jahren entscheidend zum Gelingen ambitionierter Praxisprojekte beiträgt. Gutachten, Software, Anlagen und Systeme, sogar einige erfolgreiche Start-Ups „made by RIF“ sorgen regelmäßig für spürbare Fortschritte. Zum Beispiel für zufriedenere Kunden, qualitätsbewusstere Mitarbeiter, fundierte Entscheidungen, belastbare Werkstoffe, neue und bessere Produkte, optimale Produktionsverfahren oder sicher gesteuerte Anlagen vom Wald bis in den Weltraum. Siebzehn ausgewählte Transferprojekte präsentierten die 130 RIF-Experten nun bei ihrer Jubiläumsfeier in einer Hausausstellung. Über 200 geladene Gäste kamen und staunten. Auch über die schlanke und kostengünstige Organisation der erfolgreichen Initiative, die 1990 von Hochschullehrern aus technologieorientierten Bereichen gestartet worden war.

„Mut, Ausdauer und professionelle Führung mit exzellenter Anwendungsforschung haben dazu geführt, dass das Institut heute ein Markenzeichen im Technologietransfer darstellt“, sagte Guido Baranowski, Geschäftsführer der TechnologieZentrumDortmund GmbH. Auch die TU Dortmund weiß den aktiven Nachbarn zu schätzen. „Wie Forschungsergebnisse weiterentwickelt und in wirtschaftlich anwendbare Verfahren übertragen werden, zeigen auch die erfolgreichen Ausgründungen von RIF“, betonte Prof. Dr.-Ing. Dirk Biermann, Prorektor Forschung der Technischen Universität Dortmund, in seinem Grußwort. Er ging auf drei Vorzeigeunternehmen der insgesamt 17 Start-Ups auf der Basis von RIF-Transferprojekten besonders ein. Die carat robotic innovation GmbH, die mit rund 60 Mitarbeitern innovative Automatisierungsaufgaben für die Industrie löst und erfolgreich vermarktet, die F+E Management GmbH, die als Experte für die Administration von öffentlich geförderten Projekten für Start-Ups in Dortmund und der Region ein wichtiger Partner geworden ist, und die Verosim Solutions, so der Arbeitstitel der neuen Ausgründung von RIF, die den wachsenden Markt kommerzieller Dienstleistungen im Bereich der Virtuellen Realität und der 3D-Simulationen in den Bereichen Umwelt, Industrie und Weltraum bedienen wird.

„Die anwendungsnahe Forschung des RIF und der Transfer dieser Forschung in die Wirtschaft sind ein hervorragendes Beispiel für die Umsetzung des Gründungsgedankens unserer Forschungsgemeinschaft, nämlich zukunftsorientierte Forschung für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu leisten“, sagte Prof. Dr.-Ing. Dieter Bathen, Vorstandsvorsitzender der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft, zu deren Gründungsmitgliedern das RIF gehört. Er wies in seinem Grußwort auch auf die Hebelwirkung von 1:15 hin, mit der RIF die Landesförderung verstärkt, das heißt, ein Euro Landesmittel für RIF lösen durchschnittlich 15 Euro Ko-Finanzierung aus Drittmitteln für Projekte aus, die Arbeitsplätze schaffen und Unternehmen wettbewerbsfähiger machen. Von den 6 Mio. € RIF-Projektumsatz in 2015 stammen lediglich 400.000 Euro aus dem Landeshaushalt von NRW. Auch die Wirtschaft schätzt die praxisgerechte RIF-Projektarbeit. So stellt die Finanzierung der Eigenanteile, die zur Nutzung weiterer Förderprogramme erforderlich sind, dank entsprechender Drittmittel aus der Wirtschaft nur selten einen Engpass dar.

Prof. Dr.-Ing. Horst-Artur Crostack, Gründer und Ehrenvorsitzender des RIF, hatte sein Grußwort schriftlich übermittelt. Prof. Dr.-Ing. Jürgen Roßmann, der gemeinsam mit Prof. Dr. Hartmut Holzmüller und Prof. Dr. -Ing. Wolfgang Tillmann im Jahre 2010 die Vorstandsführung von Prof. Crostack übernommen hatte, verlas die herzlichen Grüße. Darin erinnerte der RIF Gründer auch an die Anfänge des Instituts: „Wir hatten von Anfang an die Notwendigkeit, sehr sparsam zu wirtschaften; denn ohne Grundfinanzierung waren wir stets auf schlanke Strukturen angewiesen. Daran hat sich trotz des erfreulichen Wachstums in den Folgejahren nicht viel geändert. Rationell, innovativ, forschungsnah – das Motto gilt auch für das Institut selbst. Ich bin mir sicher, die Attraktivität von RIF als Arbeitgeber für Wissenschaftler besteht auch darin, dass Bürokratie hier schon aus Prinzip auf ein Minimum beschränkt wird.“

In seiner eigenen Rede wies Roßmann auf die technologischen Impulse hin, die von RIF für den Wissenschaftsstandort Dortmund ausgegangen sind. „RIF hat nicht nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit neue Dimensionen in vielen Bereichen, ausgehend vom Maschinen- und Anlagenbau über die Material- und Mikrostrukturtechnik bis zum Marketing, erschlossen, sondern kann auch für sich reklamieren, den Standort Dortmund mit grundlegenden Innovationen zum Thema Raumfahrt und auch mit dem Zukunftsthema Mensch-Maschine-Kooperation im Kontext von Industrie 4.0 weltweit sichtbar und erfolgreich gemacht zu haben.“

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