Langanhaltende Bürgerkriege, Flüchtlingsbewegungen und Ressourcenknappheit stellen zentrale Themen dar, mit denen sich das Friedens- und Konfliktforschungsinstitut BICC (Internationales Konversionszentrum Bonn) 2014/2015 vornehmlich beschäftigte. Vor allem die Krisenregion des Sahel rückte in den Vordergrund. Hier leistet das BICC einen Beitrag zu Friedenssicherung, indem es sich in der Kontrolle von Kleinwaffen engagierte.

BICC Jahresbericht 2015

Die Kontrolle von Kleinwaffen stellt ein wichtiges Thema des BICC dar. Neben der wissenschaftlichen Forschung ist das BICC auch technisch beratend tätig. So führte das Institut 2014/2015 etwa in Mali, Nigeria und Darfur/Sudan technische Beratung zur Kontrolle von Kleinwaffen durch. Mit dieser Maßnahme unterstützte es das Auswärtige Amt im Rahmen der G7-Präsidentschaft der Bundesrepublik Deutschland bei seinen Anstrengungen zur Konfliktstabilisierung im Großraum Sahel.

„Angesichts der Flüchtlingsdramatik, die gegenwärtig die europäische Politik und uns alle in Atem hält, bauten wir unser Querschnittsthema ‚Migration‘ weiter aus“, erklärt Professor Conrad Schetter, Wissenschaftlicher Direktor des BICC. Ein 2015 begonnenes Forschungsprojekt untersucht, welche Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, damit Flüchtlinge nach lang andauernden Bürgerkriegen freiwillig in ihre Heimat zurückkehren und welche Rolle sie in Friedensprozessen spielen sollten. In weiteren Forschungsprojekten untersucht das BICC die Handlungsoptionen von Flüchtlingen, denen – wie etwa in Afghanistan oder im Libanon – eine politische Identität verwehrt wird.

Weitere thematische Schwerpunkte des BICC sind die zukünftige Energieversorgung des Mittleren Ostens und Nordafrikas, Sicherheitsvorstellungen in Zentralasien oder die Rolle von konfliktsensitiver Beschäftigung in Afghanistan.

Forscher, Praktiker und politische Entscheidungsträger sind gleichermaßen in den Wissenskreislauf des BICC eingebunden. „Unsere Arbeit konzentriert sich darauf, Wissen für die Praxis zu generieren. Hierüber wollen wir konkrete friedens- und konfliktwissenschaftliche Perspektiven vermitteln“, lautet Conrad Schetters Fazit zur Schwerpunktsetzung des BICC, die der Jahresbericht 2015 veranschaulicht.

Hier finden Sie den zweisprachigen Jahresbericht (deutsch und englisch) (PDF)

BICC ist ein außeruniversitärer Think Tank mit einem internationalen Mitarbeiterstab. Es wurde 1994 gegründet und ist Mitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft. Der Forschungsdirektor des BICC hat eine Professur für Friedens- und Konfliktforschung an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn inne. Das Zentrum erhält eine jährliche Grundfinanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen. Zu seinen Drittmittelgebern gehören deutsche und internationale Forschungsinstitutionen, Bundesministerien wie auch internationale Organisationen.

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Susanne Heinke

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