Am 11.02.2016 wurden die Ergebnisse des ZfTI-Evaluationsprojektes „Praxisforschung für nachhaltige Entwicklung interkultureller Väterarbeit in NRW“ im Rahmen einer Pressekonferenz im ZfTI der Öffentlichkeit vorgestellt.

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Aufgabe des Projektes war, pädagogische Angebote für Väter mit Migrationshintergrund in NRW zu evaluieren. Diese entwickeln sich in NRW bereits seit längerer Zeit sehr positiv: Unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales (MAIS) NRW existiert seit 2008 die Arbeitsgruppe „Väter mit Migrationshintergrund“, die seit 2013 in einen „Facharbeitskreis für interkulturelle Väterarbeit NRW“ umgewandelt wurde. Das ZfTI koordiniert den Facharbeitskreis seit 2014. Die Evaluation erforschte anhand von Dokumentenanalysen, standardisierten Expertenbefragungen, qualitativen, leitfadengestützte Experteninterviews und quantitativen Väterbefragungen, inwiefern die beteiligten Väterprojekte ihre Ziele erreichen und wie diese Ansätze zukünftig noch weiter entwickelt werden können.

Prof. Uslucan, wissenschaftlicher Leiter des ZfTI, stellte die Ergebnisse vor. Neben integrationspolitischen Aspekten ist der stärkere Einbezug von Vätern mit Zuwanderungsgeschichte aus familienpolitischen und pädagogisch-psychologischen Aspekten bedeutsam. Zudem stärkt die Präsenz von Vätern das psychische Selbstwertgefühl der Kinder. Obwohl sich ressourcenorientierte Väterangebote zunehmend etablieren, ist ihre Zahl noch gering. Bis zu einer flächendeckenden Versorgung mit fachlich guten Väterangeboten bleibt noch viel zu tun.

Dennoch machen die Ergebnisse der Evaluation deutlich, dass es gute Chancen für weitere Schritte der Professionalisierung und der nachhaltigen Sicherung dieses Handlungsfeldes gibt.

Die Ergebnisse bestätigen zudem die hohe Bildungsorientierung in Migrantenfamilien, Väter sehen jedoch Bedarf, ihre Erziehungskompetenzen durch die Teilnahme an Väterangeboten zu stärken.

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