Die alltäglichen Praktiken der Personen, die in Friedensmissionen arbeiten, haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Effektivität der Friedensförderung. Dies ist die zentrale These von Séverine Autesserre, Professorin an der Columbia Universität in New York, die ihr Buch „Peaceland: Conflict Resolution and the Everyday Politics of International Relations“ am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) erstmalig in Deutschland vorstellte. Die Veranstaltung am 2. März wurde gemeinsam von DIE und dem Bonn International Center for Conversion (BICC) im Rahmen der Reihe „JRF vor Ort“ der Johannes- Rau-Forschungsgemeinschaft organisiert.
Nach einer kurzen Einleitung von Tatjana Reiber, Senior Researcher am DIE, erklärte die Autorin, warum alltägliche Praktiken, Gewohnheiten und Narrative so wichtig für eine erfolgreiche Friedensförderung sind. Damit analysiert Séverine Autesserre das Problem der Ineffektivität – im Gegensatz zu gängigen Erklärungen – auf der Mikroebene. Sie stellt fest, dass die universellen Strategien der Friedensförderung die lokalen Dynamiken nicht berücksichtigen und empfiehlt, lokales Wissen gegenüber thematisch- technischer Expertise aufzuwerten. Ferner sollten die Grenzen zwischen externen Akteuren und der Lokalbevölkerung durchbrochen werden. In der anschließenden lebhaften Diskussion, moderiert von Conrad Schetter, Direktor des BICC, lag der Schwerpunkt auf der methodischen Vorgehensweise, aber auch persönliche Erfahrungen wurden ausgetauscht.
Impressionen von der Veranstaltung: