Auf der Hannover Messe führt das Forschungsinstitut FIR gemeinsam mit Partnern eine Weiterentwicklung seines Industrie-4.0-Demonstrators aus dem vergangenen Jahr vor. Die automatische Ortung und Identifikation von Produktionsobjekten inklusive der Aufnahme von Echtzeit-Wartezeiten mittels Zeitstempeln in ERP-Systemen. Was etwas kryptisch klingt, hat in der Welt der industriellen Produktion maßgebliche Auswirkung: In großen Fabriken wird mithilfe von Informationstechnologie zwar erfasst, wann ein Produkt bearbeitet wird, allerdings wird dabei ein wesentlicher Aspekt außer Acht gelassen: wie lange ein Produkt vor einer Bearbeitungsstation wartet. Diese Information systematisch zu erfassen, wird bisher aus Kostengründen unterlassen, sie hätte allerdings wesentlichen Einfluss auf die Planung und Regelung des Produktionsablaufs. So könnten mit ihrer Hilfe entweder die Planzeiten deutlich verbessert oder der Ablauf an einer betroffenen Bearbeitungsstation optimiert werden. Beide Maßnahmen hätten einen positiven Einfluss auf die Kalkulierbarkeit von Aufträgen und damit auf die Kundenzufriedenheit.

Der Demonstrator auf der Hannover Messe zeigt nun, wie solche Informationen effizient und einfach generiert und in den steuernden ERP-Systemen eingesetzt werden können – und das in verschiedenen Systemen zur gleichen Zeit. Generiert werden die Daten zu den Wartezeiten über ein Real-Time-Location-System (RTLS) der Firma Ubisense. Ihr Sensorsystem ermöglicht es, ein Objekt nicht nur zu identifizieren, sondern auch seinen genauen Standort zu bestimmen, und das auch in Wartezonen. Übertragen wird diese Information dann direkt in drei verschiedene ERP-Systeme, die den generierten „Zeitstempel“ nutzbringend auswerten. Die ERP-Anbieter abas, Asseco und proAlpha demonstrieren live, wie die gewonnenen Daten in ihren Systemen verarbeitet werden. Generiert werden die Informationen in einem Live-Aufbau mit Montagewagen, Arbeitsplätzen und Wartezonen am Messestand. Mittels des Systems von Ubisense wird zudem der gesamte Ablauf live als 3-D-Animation visualisiert.

Die Idee einer vollständigen Überwachung des Produktionsablaufs ist ein Bestandteil der Vision von „Industrie 4.0“. Denn erst wenn der Standort und Status eines jeden Objekts in der Produktion bekannt sind, können Abläufe mithilfe von IT-Systemen weiter automatisiert werden. Was in der Theorie so einfach klingt, wird aber real unter Einbezug unterschiedlicher Systeme umgesetzt. Interessierte Unternehmen können so am Messestand (Halle 7, Stand C15) erfahren, wie diese Vision auch für sie realisiert werden kann, und sich gleichzeitig Impressionen von unterschiedlichen ERP-Systemen geben lassen. Eine ausführliche Präsentation des kompletten Szenarios findet zweimal täglich, um 11:00 Uhr und um 15:00 Uhr, statt. Darüber hinaus stehen die Experten am Stand interessierten Besuchern selbstverständlich den gesamten Tag über für Gespräche und Fragen zur Verfügung.

Das gemeinsame Projekt von abas, Asseco, proAlpha, Ubisense und FIR findet im Rahmen des Centers Enterprise Resource Planning statt. Dieses ist eines von vielen relevanten Centern auf dem RWTH Aachen Campus und steht für Forschungskooperationen jedem interessierten Partner offen. Mehr Informationen zum Center finden Sie hier.

Die Pressemitteilung vom 05.04.2016 finden Sie hier (PDF)

Pressekontakt:

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Astrid Walter, M. A., MSc., MBA
Leiterin Kommunikationsmanagement
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