Die aktuell kontrovers geführten Debatten um den Einfluss der Digitalisierung auf das räumliche und zeitliche Verkehrsverhalten verdeutlichen, dass auch in der Stadt- und Verkehrsplanung Apps, Big Data und digitale Vernetzung eine immer größere Rolle spielen.

Die Wissenschaft muss sich kritisch mit den Wirkungen und der Nutzerakzeptanz von Technologien auseinandersetzen, um Risiken und Chancen zu identifizieren. Ständig und überall erreichbar zu sein und auf umfangreiche Informationen zugreifen zu können, ist durch die weite Verbreitung von Smartphones, mobilem Internet und unzähligen Apps mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden. Die Bitkom-Studie zeigt, dass im Jahr 2011 bereits 92 % der 10- bis 18-Jährigen ein Smartphone oder Handy besaßen und 65 % täglich das Internet nutzten (BITKOM 2011). Die virtuelle Welt durchzieht unseren Alltag in sämtlichen Bereichen und ermöglicht uns, nahezu überall online zu sein und mit Familie, Freunden und anderen Personen zu kommunizieren. Aktuelle Informationen stehen uns in einer großen Bandbreite zur Verfügung, ebenso werden über verschiedene Apps aber auch Informationen über uns gesammelt. Die Digitalisierung umfasst auch das Verkehrsverhalten. Die zahlreichen Angebote in Form von Apps etc. sollen Handlungsmöglichkeiten eröffnen und Entscheidungsgrundlagen bieten, z. B. mit dem Ziel, die Mobilität flexibler, effizienter oder nachhaltiger zu gestalten. So gibt es verschiedene Angebote vom mobilen Reiseassistenten und der digitalen Fahrplanauskunft bis zu der Möglichkeit, Sharing-Fahrzeuge per Smartphone zu buchen. Das kann sich in einer räumlichen sowie zeitlichen Anpassung unserer Aktivitäts- und Wegemuster niederschlagen.

Von Kathrin Konrad und Dirk Wittowsky, unter Mitarbeit von Inga Wolf.

ILS-TRENDS, Ausgabe 1/2016 (PDF)