Energie gilt als ein wesentlicher Kostenfaktor für produzierende Unternehmen, dessen Bedeutung in der Vergangenheit stark zugenommen hat und weiter zunehmen wird. Dies begründet sich nicht zuletzt durch einen kontinuierlich steigenden Strompreis, bedingt durch den Ausbau der erneuerbaren Energien und den damit verbundenen Preiskomponenten in Form von Umlagen und Steuern. Mit diesem voranschreitenden Ausbau muss davon ausgegangen werden, dass sich die Volatilität des Energieangebots erhöhen wird. Dieser Entwicklung stehen bislang keine ausreichenden Technologien zur Energiespeicherung gegenüber, welche einen Ausgleich zwischen Energieangebot und -nachfrage (zumindest teilweise) herbeiführen könnten. Entsprechend wird auch die Schwankung des Strompreises zunehmen.

Die Idee des hier beantragten Forschungsvorhabens ist, Lagerbestände als (verlustfreie) Energiespeicher zu nutzen, indem energieintensive Produktionsschritte in Zeiten hoher Energieverfügbarkeit und damit niedriger Energiekosten durchgeführt und die entsprechenden (Zwischen-)Produkte bis zur weiteren Verwendung bzw. Auslieferung gelagert werden. Vor dem Hintergrund volatiler Energiepreise und beschränkter Kapazitäten bietet sich dazu eine gezielte Anpassung der Produktionsprogrammplanung an. Unter der Grundannahme prognostizierbarer Strompreisschwankungen können Unternehmen so befähigt werden, den Energieverbrauch am Energieangebot des Strommarktes zu orientieren und damit ihre Energiekosten zu senken. Der Energiekostenersparnis stehen dabei Logistikkosten gegenüber, die im Zusammenhang mit der Lagerung (z. B. Lagerhaltungs- und Bestandskosten) entstehen. Dadurch verhalten sich die Minimierungsziele der Energiekosten und der Lagerhaltungskosten konträr. Eine systematische Entscheidungsgrundlage für eine Positionierung zwischen den beiden Zielen mittels Einflussnahme auf die Produktionsprogrammplanung steht KMU hierfür bislang nicht zur Verfügung.

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