Zum Jahresauftakt begrüßte das IWW die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zu einem Austausch über die aktuellen Themen in der Wasserforschung. Die IWW-Geschäftsführer Wolf Merkel und Lothar Schüller stellten die aktuellen Arbeitsfelder vor – von den aktuellen Fragestellungen zur Bewältigung der Nitratproblematik im Grundwasser über die Früherkennung von Mikroschadstoffen in Gewässern bis hin zur Erhaltung der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur.

Hannelore Kraft mit den IWW-Geschäftsführern Lothar Schüller und Wolf Merkel am IWW-Standort Mülheim-Styrum
Bildnachweis: M. Reifenrath / IWW Zentrum Wasser

 

Die hohe Bedeutung einer sicheren Wasserversorgung als Rückgrat unserer Industriegesellschaft und der hohe gesellschaftliche Stellenwert von sauberem Wasser wurden in dem Gespräch deutlich. Dies belegt die hohe Anzahl an Forschungsthemen des IWW, die früher oder später auch zu einem politischen Thema werden, seien es das Monitoring von chemischen Stoffen, die Früherkennung von terroristischen Anschlägen auf Wassersysteme oder die Kosten eines Nitratmanagements. Gleichzeitig tragen Maßnahmen zur Gewässerreinhaltung maßgeblich zur Standort-Attraktivität bei – die Ergebnisse des vom BMBF geförderten IWW-Projektes „Sichere Ruhr“ ermöglichen die Eröffnung einer Badestelle an der Ruhr am Essener Baldeneysee im Mai 2017.

Frau Kraft betonte die Notwendigkeit einer Wissenschaft, die Erkenntnisgewinn, gesellschaftliche Relevanz und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit im Blick hat. Dies ist mit der anwendungsnahen Forschung der zahlreichen An-Institute in NRW gegeben, die unter dem Dach der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft erfolgreich zusammengeführt wurden und die eng mit den Universitäten zusammenarbeiten. Der von der Landesregierung angestoßene „Masterplan Wasser NRW“ adressiert deshalb auch den Forschungsschwerpunkt Wasser an verschiedenen Hochschulen und Instituten.

Die gute Entwicklung des IWW am Standort Mülheim-Styrum ist ein gutes Beispiel einer vorausschauenden Standortpolitik im Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft. Weiteres Wachstum benötigt eine gute Infrastruktur – leistungsfähige Datennetze und Expansionsmöglichkeiten – und motivierte Partner – wie die geplante Kooperation des IWW mit dem Branchenverband DVGW – , dann kann die von der IWW-Geschäftsführung skizzierte Vision eines europäischen Forschungszentrums der Wasserversorgung auch schrittweise Realität werden.