Wasserstoff als Energieträger ist das entscheidende Bindeglied der zukünftigen Sektorenkopplung für eine erfolgreiche Energie- und Verkehrswende. Aus regenerativ erzeugtem Strom mittels Elektrolyse hergestellter Wasserstoff bietet mit Brennstoffzellen-Fahrzeugen wie PKW oder Bussen das Potenzial einer emissionsfreien Mobilität. Auch im industriellen Bereich rückt der Einsatz von „grünem“ Wasserstoff zur Minderung schädlicher Emissionen stärker in den Fokus von Forschung und Entwicklung. Im Rahmen der Einführung der Technologie in die unterschiedlichen Anwendungen sind Fragestellungen zu Betriebskonzepten, Lebensdauern, Mengenmessung, Sensorik Qualität und Qualitätssicherung zu adressieren.


Mit Fördermitteln der EU, des Bundes und des Landes NRW entsteht im Rahmen verschiedener Projekte in Duisburg aktuell ein Testfeld für Elektrolysesysteme, Wasserstoffspeicherung, -verteilung und –abgabe sowie ein Labor zur Wasserstoffqualitätsanalytik. Hiermit schafft das Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT) auf dem Universitätscampus wichtige Kapazitäten zur Erforschung höchst aktueller wissenschaftlicher und anwendungsorientierter Fragestellungen.

  • Große energietechnische Anwendungen stehen im vom Bundesforschungsministerium geförderten Verbundvorhaben „Carbon2Chem“ mit der Aufwertung von Prozessgasen aus der Stahlproduktion zu chemischen Grundstoffen im Fokus. ZBT untersucht die Eignung verschiedener Elektrolysetechnologien im Hinblick auf dynamische Betriebsweisen. Dazu werden unter anderem jeweils ein PEM, ein AEL und ein SOEC System im Leistungsbereich von 5 bis 10 Nm3/h Wasserstoff beschafft, im Außenbereich des ZBT installiert und mit fluktuierenden Lastprofilen betrieben.
  • Im mit Mitteln der EU und des Landes NRW kofinanzierten Projekt „MobFuelH2“ wird eine mobile Befülleinheit für Wasserstoff als Forschungsplattform aufgebaut. Diese wird die Versorgung dezentraler Kleinanwendungen mit Wasserstoff auch in schwierigem Gelände ermöglichen. Die Forschungsplattform soll eine Lücke für die Nutzung von Wasserstoff in bisher unerschlossenen Marktsegmenten schließen, indem eine Alternative zur Flaschen- bzw. Bündel-Wechsel-Versorgung aufgezeigt wird.
  • Im Projekt „Hy-Lab“ unterstützt das BMVI (Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur) im Rahmen des Nationales Innovationsprogramms Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP) die Entwicklung und den Aufbau eines unabhängigen Labors zur Wasserstoffqualitätsmessung am ZBT gemäß internationaler Standards. Im Fokus des Projektes stehen die Analyse der Wasserstoffqualität an Tankstellen gemäß der ISO-14687 und zugehörige Normungsarbeiten.
  • Als weiterer Baustein wird in dem beim Bundeswirtschaftsministerium zur Förderung beantragten Vorhaben  „H2TestOpt“ die Konzeptionierung, die Entwicklung, der Aufbau und die Inbetriebnahme eines Teststands für unterschiedliche Wasserstoffhochdruckanwendungen im Testfeld erfolgen. Dieser Teststand umfasst Komponenten und Systeme zur Bereitstellung, Konditionierung, Wiederaufnahme und Analyse von Wasserstoff sowie die gesamten für den Betrieb notwendigen sekundären Installationen.

Das ZBT wird die im Rahmen verschiedener Projekten geplanten Aktivitäten im Bereich der anwendungsorientierten Wasserstoffforschung während der Hannover Messe 2017 auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Nordrhein-Westfalen in Halle 27, Stand E40 vorstellen. Besuchen Sie uns vor Ort und erfahren Sie mehr zu diesen und anderen Projekten des ZBT.

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