Am 6. und 7. November 2015 fand im Rabbinerhaus an der Alten Synagoge Essen, veranstaltet vom Arbeitskreis jüdische Wohlfahrt und dem Salomon Ludwig Steinheim-Institut an der Universität Duisburg-Essen, die Tagung „Jüdische Wohlfahrt und jüdische Jugendbewegung“ statt.
Sie erfuhr ein überraschend großes Echo in der Fachöffentlichkeit. Das mag zum einen daran liegen, dass in den vergangenen Jahren relativ wenige Veröffentlichungen zur »jüdischen Jugendbewegung« erschienen sind, so dass mit einer gewissen Berechtigung von einem Desiderat gesprochen werden kann. Zum anderen hat sich gezeigt, dass es gerade im Kreise des wissenschaftlichen Nachwuchses ein deutlich spürbares Interesse an der Themenstellung gibt. Auch diese Tatsache hat uns ermutigt, den Ertrag der Tagung zu veröffentlichen – ergänzt um Vorträge des Arbeitskreistreffens »Geschichte jüdischer Jugendfürsorge« in Frankfurt/M. 2014.
Aus der Vielfalt der Beiträge dieses Bandes lässt sich ein Bogen schlagen, dessen Reiz sich nicht zuletzt aus dem fachübergreifenden Blick auf das Thema ergibt. Dabei spielen ideengeschichtliche und disziplinäre Dimensionen ebenso eine Rolle wie die Wirkungsgeschichte des Bewusstseins sozialer Verantwortung und der Impulse gesellschaftlichen Gestaltungswillens. Der Einfluss einzelner Persönlichkeiten und die Dynamik sozialer Bewegungen und sozialen Bewegtseins finden ihre Würdigung vor dem Hintergrund politischer Rahmenbedingungen auf der einen Seite und der analytischen Vertiefung durch die Betrachtung von Sprache, Wahrnehmung und Bildern auf der anderen Seite.
Die Publikation kann für 25,00 Euro im Handel erworben werden (ISBN 978-3-943787-77-1).