„10 Jahre Leipzig-Charta – für eine nachhaltige europäische Stadt“, der diesjährige Städtebauförderkongress vom 13. Juni 2017 war mit über 1.400 Teilnehmenden sehr gut besucht. Es fanden sechs Zukunftsarenen sowie eine Podiumsdiskussion statt. Alle Formate diskutierten bewährte Instrumente und neue Ansätze mit Blick auf die zukünftigen Herausforderungen und Perspektiven der Städtebauförderung. Themen wie Integration, die Stärkung des sozialen Zusammenhalts, der Umgang mit Umwelt- und Gesundheitsbelastungen, Digitalisierung und Smart Cities, Infrastrukturen und Daseinsvorsorge in wachsenden und schrumpfenden Kommunen sowie das Zusammenspiel der Wohnraumversorgung und Wohnungspolitik mit Stadtentwicklung und Städtebauförderung standen dabei im Fokus.
Die Beiträge, zu denen innovative Praxisbeispiele aus dem In- und Ausland sowie die Diskussionen in den Arenen und der Podiumsdiskussion zählen, wurden wissenschaftlich ausgewertet und sind jetzt in Form einer Dokumentation online und kostenfrei zugänglich. Die BBSR-Online-Publikation fasst alle zentralen Kongressergebnisse für die interessierte Öffentlichkeit sowie Politik und Planungspraxis zusammen.
Die inhaltliche Organisation, fachliche Begleitung und Dokumentation der Veranstaltung, die in das Programm des 11. Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik eingebettet war, hat das ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung in Dortmund übernommen. Auf Grundlage der Ergebnisse des Kongresses hat das ILS zudem ein eigenes Thesenpapier verfasst, welches die zentrale Bedeutung der Städtebauförderung betont und in zugespitzter Form die inhaltliche und instrumentelle Weiterentwicklung diskutiert.
Um je nach spezifischer Ausgangssituation der Städte und Gemeinden flexibel auf unterschiedliche Bedarfe und neue Herausforderungen reagieren zu können, sind aus Sicht der Autor/-innen keine neuen Teilprogramme, sondern vor allem die Flexibilisierung der vorhandenen Instrumente erforderlich. Dabei müsse jedoch weiterhin am räumlichen Gebietsbezug und der Qualität der Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzepte festgehalten werden. Eine wirksame Stadtentwicklungspolitik erfordere darüber hinaus ressortübergreifende Strategien und die Verknüpfung mit anderen Fachpolitiken und Förderzugängen sowie Kooperationen auf interkommunaler Ebene. Dazu seien auch Investitionen in Kooperationsstrukturen und -netzwerke erforderlich. Besonders wichtig in allen Bereichen der Städtebauförderung sei eine Fortsetzung der Förderung von Partizipationsprozessen und die aktive Einbindung und Beteiligung der Menschen vor Ort. Insbesondere die Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum erfordere eine bessere strategische und fördertechnische Verknüpfung der Städtebau- mit der Wohnungsbauförderung.
Die Publikationen sind nachfolgend verlinkt:
Die BBSR- Dokumentation steht hier zum Download bereit.
Das ILS-Thesenpapier finden Sie bei Interesse hier.
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