Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) haben ein gemeinsames Expertenpapier zur Digitalisierung von Hochschule und Forschung mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung erarbeitet. Der Inhalt des Papiers entstand bei einem internationalen Expertentreffen zum Thema ‚Digital Transformation: Higher Education and Research for Sustainable Development‘ am 8. und 9. November 2018 in Bonn.

Das Expertenpapier beinhaltet Standpunkte zu den vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung für Hochschule und Forschung mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung sowie zu grundlegenden neuen Fragen, welche die Digitalisierung aufwirft. Zudem zeigt es die Auswirkungen des digitalen Wandels auf und formuliert Empfehlungen für Hochschulen sowie internationale Forschungsverbünde und Wissenschaftskooperationen.

„Die digitale Transformation hat globale Auswirkungen, die vielfältige Chancen für eine nachhaltige Entwicklung bieten. Vor allem der Bildungsbereich als Träger und Produzent von Wissen kann hiervon besonders profitieren“, sagt DAAD-Präsidentin Prof. Margret Wintermantel. „So erreichen digitale Bildungsangebote Zielgruppen, die sonst keinen Zugang zu hochwertiger Hochschulbildung hätten. Wir möchten daher die deutschen Hochschulen dabei unterstützen, die Potentiale des digitalen Wandels gemeinsam mit internationalen Partnern aktiv zu nutzen und mitzugestalten.“

„Digitale Vernetzung ist für den DAAD fundamental für internationale Kooperationen. Dank der Digitalisierung entstehen in Lehre und Forschung neue Möglichkeiten zur globalen Zusammenarbeit“, sagt DAAD-Generalsekretärin Dr. Dorothea Rüland. „Virtuelle Komponenten werden den physischen Auslandsaufenthalt zunehmend begleiten, darauf vorbereiten und damit dessen Wirkung steigern.“

Der Text des ‚Expertenpapiers‘ ist online unter https://www.daad.de/veranstaltungen/dies/de/68753 abrufbar.

Expertenpapier
Welche Chancen bietet die Digitalisierung Hochschulen? Welche fundamental neuen Fragen stellen sich dem Bindungsbereich durch die digitale Transformation? Diese und weitere Fragen diskutierten dreißig internationale Expertinnen und Experten auf einem gemeinsam von DAAD und DIE im November vergangenen Jahres organisierten Workshop. Grundlage für die Diskussionen auf vier regional ausgerichteten Panels waren Inputpapiere, die sich mit den Erfahrungen zu Digitalisierung in Indien, Afrika, Industrieländern und in Krisenkontexten beschäftigten. Im Rahmen der Veranstaltung wurde deutlich, dass sich die Rahmenbedingungen deutlich unterscheiden, die zentralen Fragen und Herausforderungen aber häufig sehr ähnlich sind. So ermöglichen es digitale Tools, mit Bildungsangeboten viel größere Zielgruppen zu erreichen, als es im Präsenzunterricht möglich wäre, aber wie kann die Qualität der Angebote sichergestellt werden? Die Ergebnisse des Experten-Workshops wurden von DAAD und DIE in einem Expertenpapier zusammengefasst, welches die Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation in Bezug setzt zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und erste konkrete Empfehlungen für Forschungsorganisationen und Hochschulen formuliert.

Der DAAD
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist die Organisation der deutschen Hochschulen und ihrer Studierenden zur Internationalisierung des Wissenschaftssystems. Er schafft Zugänge zu den besten Studien- und Forschungsmöglichkeiten für Studierende, Forschende und Lehrende durch die Vergabe von Stipendien. Er fördert transnationale Kooperationen und Partnerschaften zwischen Hochschulen und ist die Nationale Agentur für die europäische Hochschulzusammenarbeit.

Der DAAD unterstützt damit die Ziele der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik, der nationalen Wissenschaftspolitik und der Entwicklungszusammenarbeit. Er unterhält dafür ein Netzwerk mit über 70 Auslandsbüros und rund 450 Lektorate weltweit sowie die internationale DAAD-Akademie (iDA).

Im Jahr 2017 hat der DAAD inklusive der EU-Programme knapp 140.000 Deutsche und Ausländer rund um den Globus gefördert. Das Budget stammt überwiegend aus Bundesmitteln verschiedener Ministerien, der Europäischen Union sowie von Unternehmen, Organisationen und ausländischen Regierungen.

Der DAAD ist nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert.