Digitalisierung in der Forstwirtschaft steht im Mittelpunkt der diesjährigen LIGNA, der Weltleitmesse für Werkzeuge, Maschinen und Anlagen für die Holzbe- und -verarbeitung vom 27. bis 31. Mai in Hannover. Hier stellen die Forschungspartner des „Kompetenzzentrums Wald und Holz 4.0“ erste Erkenntnisse vor. Das vom Land und von der EU-geförderte Forschungsinfrastrukturprojekt (EFRE) soll binnen drei Jahren die Grundlagen für die praktische Anwendung von Industrie 4.0-Methoden in der Wald- und Holzwirtschaft legen.

Die Brille zeigt, wo die Säge ansetzen soll: Der Monitor im Hintergrund zeigt das Bild aus der Brille des Motorsägenbedieners. Diesem werden die Schnittmarken der einzelnen Sortimente am realen Baumstamm angezeigt, so dass die Bearbeitung passgenau und ohne manuelles Vermessen für eine konkrete Bestellung erfolgen kann. Foto: Arno Bücken

Grundidee des Kompetenzzentrums Wald und Holz 4.0 ist es, den dezentralen Ansatz der Industrie 4.0 für die Organisation und Steuerung der gesamten Wertschöpfungskette auf das Cluster Wald und Holz zu übertragen. Das RIF Institut für Forschung und Transfer, Dortmund, bündelt dazu das vorhandene Wissen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Mit dem Institut für Mensch-Maschine-Interaktion (MMI), dem Werkzeugmaschinenlabor (WZL) und dem Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) beteiligen sich drei weitere renommierte Projektpartner von der RWTH Aachen University an dem Vorhaben. Das Forstliche Bildungszentrum (FBZ) von Wald und Holz NRW unterstützt das Projekt als Umsetzungspartner.

Das Kompetenzzentrum Wald und Holz 4.0 steht relevanten Akteuren als Ansprechpartner bei allen Fragen rund um die Digitalisierung in der Forstwirtschaft zur Verfügung. Es entwickelt und dokumentiert die Grundlagen für den Einsatz von Industrie 4.0-Konzepten im Cluster Wald und Holz – daher der Name „Wald und Holz 4.0“, unterstützt bei der Umsetzung und stellt Smart Forest Labs bereit. Diese dienen nicht nur der Verbreitung des Konzepts und der Schulung von Akteuren in der Branche, sondern können von Unternehmen auch als Test- und Referenzumgebung für die Entwicklung von Standards, Komponenten, Systemen und Prozessen genutzt werden.

Auf dem LIGNA-Messestand stellt das Kompetenzzentrum gemeinsam mit dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW den ersten Prototypen der Smart Forest Labs vor. Für unterschiedliche Wertschöpfungsketten können die Besucher das Potenzial von Industrie 4.0-Technologien für die Forstwirtschaft einschätzen und erhalten einen Eindruck von den vielfältigen Facetten der technischen Umsetzung. Die Exponate zeigen, wie die Vernetzung von Assets und die Verfügbarkeit aller relevanten Informationen in Echtzeit vor Ort die Arbeit im Cluster Wald und Holz zukünftig unterstützen kann.

Neben der Technik legt das Kompetenzzentrum ein besonderes Augenmerk auf die Einbeziehung des Menschen. So erhält der motormanuell arbeitende Forstwirt mittels HoloLens Informationen zu seiner Umgebung und Gefährdungshinweise von der mit ihm zusammenarbeitenden Forstmaschine und kann gleichzeitig per Augmented Reality Baumstämme vor Ort vermessen sowie aktuelle Preis- und Sortimentsinformationen bei der Zerlegung berücksichtigen.

Weitere Informationen: www.kwh40.de

Förderhinweis:

Dieses Vorhaben wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen.

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RIF Institut für Forschung und Transfer, Michael Saal, Geschäftsführer, Telefon: 0231/9700 104,

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RIF Institut für Forschung und Transfer e.V.

Das RIF Institut für Forschung und Transfer, Dortmund, wurde 1990 als Zusam­menschluss von Hochschullehrern aus verschiedenen technologieorientierten Uni­versitätsbereichen als „Dortmunder Initiative zur rechnerintegrierten Fertigung (RIF e.V.)“ zur Stimulierung des Forschungstransfers gegründet. Als eines der Johan­nes-Rau-Forschungsinstitute des Landes Nordrhein-Westfalen entwickelt RIF Er­kenntnisse aus der Grundlagenforschung in Projekten interdisziplinär und anwen­dungsorientiert so weiter, dass sie von Unternehmen in der Praxis genutzt werden können. RIF setzt im Bereich Robotertechnik neueste Forschungserkenntnisse in der Simulation und Virtual Reality Technologie unmittelbar in Produkte um. Er­kenntnisse aus der Mikrostrukturtechnik, Werkstofftechnologie und –prüfung un­terstützen die Verbesserung und nachhaltige Gestaltung von Produkten. Innovative Werkzeuge aus dem Qualitätsmanagement, der Arbeitswissenschaft und der Lo­gistik sowie automatisierungstechnische Lösungen helfen Unternehmen in den verschiedensten Branchen, ihre Produktivität und die Qualität von Produkten zu steigern bzw. Herstellungskosten zu senken. Der ganzheitliche Ansatz des Instituts wird durch Projekte im industriellen Marketing, durch innovative Controlling Kon­zepte und moderne Methoden der Personalentwicklung sowie des Veränderungs­managements abgerundet. Über die Konrad Zuse-Forschungsgemeinschaft ist RIF zudem in ein bundesweites, branchenübergreifendes Netzwerk von über 60 deutschen außeruniversitären, gemeinnützigen Forschungseinrichtungen einge­bunden. RIF beschäftigt im F+E Gebäude an der Joseph-von-Fraunhofer-Straße 20 im Technologiepark Dortmund rund 130 Mitarbeiter. Vorstand: Prof. Dr. Hart­mut Holzmüller, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Roßmann, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Tillmann, Geschäftsführer: Dipl.-Inf. Michael Saal. Weitere Informationen: www.rif-ev.de

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