Als erster Zukunftskünstler stellt der Wuppertaler Bildhauer Eckehard Lowisch seine Installation „Jahresgabe 2019“ am Wuppertal Institut aus. Die Ausstellung ist der zweite Baustein aus der Reihe „Wechsel/Wirkung“, die mit dem Ämtertausch zwischen der Wuppertaler Oper und dem Wuppertal Institut begann. Matthias Nocke, Kulturdezernent der Stadt Wuppertal, eröffnete am 8. Mai die Vernissage. Bis 7. Juli ist das Kunstprojekt im Foyer des Instituts zu sehen.

Seit dem 8. Mai ist die Installation „Jahresgabe 2019“ am Döppersberg zu sehen. Im Bild: Prof. Dr. Uwe Schneidewind (links), Präsident des Wuppertal Instituts, und der Wuppertaler Bildhauer Eckehard Lowisch. Quelle: Wuppertal Institut/A. Riesenweber

Wuppertal, 9. Mai 2019: Im August 2018 führten Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts, und sein Team mit dem Buch „Die Große Transformation“ den Begriff der „Zukunftskunst“ und des „Zukunftskünstlers“ ein. Darunter versteht das Wuppertal Institut Ansätze, um mit Beobachtungs- und Interventionsformen der Kunst sowie gesellschaftliche Veränderungsprozesse besser zu begreifen und anzustoßen. Dieser Zugang hat in den vergangenen Monaten zu einer engen Kooperation des Wuppertal Instituts mit Kunstschaffenden in Wuppertal geführt. Der Bildhauer Eckehard Lowisch ist der erste Zukunftskünstler, der im Foyer des Instituts ausstellt.

„Uns freut es, dass Eckehard Lowisch diese erste Zukunftskünstler-Ausstellung im Wuppertal Institut bestreitet, der mit seinen Projekten – wie dem 5Nischenprojekt oder der Kunststation im Vohwinkeler Bahnhof – in vielfältiger Weise in die Wuppertaler Stadtgesellschaft hineinwirkt“, sagt Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts.

Über die Ausstellung „Jahresgabe 2019“

Das zentrale Kunstwerk der Ausstellung ist eine Installation mit dem Titel „Jahresgabe 2019“. Das Besondere dabei: Das Original – ein Marmorbildwerk – reproduziert Eckehard Lowisch fortlaufend in hoher Auflage als Gipsabguss. Jede Replik wird für jeweils 91 Euro zum Verkauf angeboten. Der Künstler spendet 19 Euro des Erlöses an den Kunst- und Museumsverein des Von der Heydt-Museums, weitere 19 Euro gehen an die Kunststation im Bahnhof Vohwinkel.

Der Künstler reproduziert das Marmorrelief insgesamt 1991 Mal in einer durch Wuppertal tourenden, mobilen „Wandelwerkstatt“ als Gips-Replik. Interessierte können den Künstler bei der Arbeit besuchen, ihn beobachten oder ihm assistieren.

Die mobile Werkstatt macht unter anderem am 25. Mai 2019 Station beim Zukunftsfestival „Erinnern an die Zukunft“, welches zu Ehren Else Lasker-Schülers auf dem Laurentiusplatz veranstaltet wird, sowie am 26. Mai 2019 beim Nachbarschaftsfest „WIR sind Europa“ in der Börse und in der Kunststation im Bahnhof Vohwinkel.

„Ich sehe die Aufgabe der Kunst darin, den Menschen herauszufordern sich zu interessieren. Denn erst der interessierte Mensch geht zur Kunst. Also muss vor dem Interesse das Unerwartete zu den gewohnten Orten gebracht werden“, sagt Eckehard Lowisch und fügt hinzu: „Zukunftskunst heißt für mich vor allem untypische Methoden anzuwenden. Dazu zählt auch die Spende an ein international renommiertes Museum.“

Das Von der Heydt-Museum gilt als prägender Ausstellungsort für die Zukunftskunst des 19. und 20. Jahrhunderts in Wuppertal. Die Installation schlägt eine Brücke zum Wuppertal Institut, das die Zukunftskunst für das 21. Jahrhundert sondiert. Darüber hinaus dokumentiert die Ausstellung in Form einer Mikro-Retrospektive fragmentarisch das künstlerische Schaffen des Bildhauers Eckehard Lowisch, der seit 1991 – ebenso lange wie das Wuppertal Institut – aus der Stadt heraus wirkt.

Die Ausstellung „Jahresgabe 2019“ kann vom 8. Mai bis 7. Juli 2019 im Foyer des Wuppertal Instituts, Döppersberg 19, 42103 Wuppertal, von Montag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr und freitags bis 15 Uhr besucht werden.

Über den Künstler Eckehard Lowisch

Eckehard Lowisch ist 1966 in Iserlohn geboren und studierte nach einer Steinmetzlehre Industrial Design und Bildhauerei bei Prof. Eugen Busmann und Prof. Norbert Thomas an der Universität Wuppertal. Er fertigte neben seinen eigenen Werken von 1989 bis 2015 über 100 Steinskulpturen für Tony Cragg nach dessen Entwürfen. Seit 2014 ist er Lehrbeauftragter im Fachbereich Architektur der Universität Wuppertal. Zudem leitet Lowisch seit 2014 mit seiner Frau Tine Lowisch die „Kunststation“, ein nicht-kommerzieller Projektraum für gegenwärtige und zukünftige künstlerische Positionen, im Bahnhof Vohwinkel.

Im April 2019 ging seine fünfteilige Skulpturengruppe mit dem Titel „5Nischenprojekt“ offiziell in den Bestand des Von der Heydt-Museums über. Die Skulpturen sind auf dem Bahnhofsvorplatz in Wuppertal Vohwinkel zu sehen.

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Das Wuppertal Institut erforscht und entwickelt Leitbilder, Strategien und Instrumente für Übergänge zu einer nachhaltigen Entwicklung auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Im Zentrum stehen Ressourcen-, Klima- und Energieherausforderungen in ihren Wechselwirkungen mit Wirtschaft und Gesellschaft. Die Analyse und Induzierung von Innovationen zur Entkopplung von Naturverbrauch und Wohlstandsentwicklung bilden einen Schwerpunkt seiner Forschung. Im Fokus der Forschung des Wuppertal Instituts stehen Transformationsprozesse zu einer Nachhaltigen Entwicklung. Die Forschungsarbeiten hierzu bauen auf disziplinären wissenschaftlichen Erkenntnissen auf und verbinden diese bei der transdisziplinären Bearbeitung komplexer Nachhaltigkeitsprobleme zu praxisrelevanten und akteursbezogenen Lösungsbeiträgen. Problem, Lösungsansatz und Netzwerke sind dabei gleichermaßen global, national sowie regional/lokal ausgerichtet.

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