Weltweit streiken Kinder und Jugendliche seit Monaten für echten Klimaschutz und eine Zukunft ohne Klimakrise. Am 20. September 2019 entschied die Bundesregierung im sogenannten „Klimakabinett“ über ihre nächsten Schritte in der Klimapolitik. Dies nahmen die Schülerinnen und Schüler der Fridays-for-Future-Bewegung zum Anlass und riefen gemeinsam mit einem breiten Bündnis alle Menschen zum nationalen Klimastreik auf.
Zukunftsfähige Gesellschaften benötigen gut informierte Interessensvertreterinnen und -vertreter und eine große Wissensverbreitung für den nachhaltigen Wandel. Deswegen öffnet das Wuppertal Institut zu einer „Klima-Wissensbörse“ von 14:00 bis 18:00 Uhr seine Türen für alle Schülerinnen und Schüler, interessierte Lehrerinnen und Lehrer und alle Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger.
Während der Klima-Wissensbörse können sich alle Besucherinnen und Besucher über die Arbeit des Wuppertal Instituts und weiterer Wuppertaler Nachhaltigkeitsakteure informieren, austauschen und vernetzten.
Informationsstände und Vorträge
An verschiedenen Stationen stehen vier Stunden Expertinnen und Experten des Wuppertal Instituts bereit, um über ihre Arbeit zu informieren und Fragen zu beantworten. So können sich die Gäste beispielsweise zum Thema Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung informieren oder ihren ganz persönlichen ökologischen Fußabdruck berechnen. Unter dem Motto „Klimaschutz zum Anfassen“ wird ein Rundgang durch das Wuppertal Institut angeboten bei dem das Nachhaltigkeitsmanagement vorgestellt wird.
An der Station der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) gibt es Auskünfte zum Talmarkt, Sonnenstrom (PV) und zum Wuppertaler Klimafond. Die Verbraucherzentrale Wuppertal beantwortet vor Ort Fragen rund um Energieberatung. Zum Thema nachhaltige, erneuerbare und dezentrale Energieversorgung in der Region Bergisches Land informiert die die Bergische Bürgerenergiegenossenschaft eG. Der Verein Aufbruch am Arrenberg e.V. stellt seine Aktivitäten aus dem Klimaquartier Arrenberg vor und das Infomationsbüro Nicaragua e.V. informiert über Klimagerechtigkeit in Zentralamerika.
Neben der Klima-Wissensbörse finden zur jeweiligen vollen und halben Stunde Kurzvorträge statt:
14:00 Uhr „Verhaltensänderung oder Politikänderung?“
Prof. Dr. Peter Hennicke, Energieexperte und ehem. Präsident des Wuppertal Instituts
14:30 Uhr „CO2-Abtrennung aus der Luft als notwendiges Übel?“
Dr. Peter Viebahn, Leiter des Forschungsbereichs Sektoren und Technologien, Wuppertal Institut
15:00 Uhr „Wie dick soll’s denn sein? Physik der Wärmedämmung. Ohne Wärmedämmung von Gebäuden wird die Energiewende nicht gelingen.“
Stefan Bürk, Verbraucherzentrale NRW/Energieberatung Wuppertal
15:30 Uhr „Ist Klimaschutz in Deutschland sinnlos, da wir nur 2 Prozent der Emissionen verursachen?“ Dr. Sascha Samadi, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich Sektoren und Technologien, Wuppertal Institut
16:00 Uhr „Was können wir tun, damit Kunststoff nachhaltiger wird?“ Dr. Holger Berg, Co-Leiter Forschungsbereich Digitale Transformation, Wuppertal Institut
16:30 Uhr „Umweltpsychologie und Klimawandel – das Phänomen der ‚Shifting baselines’“, Matthias Wanner, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich Innovationslabore , Wuppertal Institut
17 Uhr „Klimaschutz zum Anfassen“ Nachhaltigkeitsmanagement Wuppertal Institut inklusive Rundgang, Thomas Orbach, Leiter Wissenschaftliche Dienste und Organisation, Wuppertal Institut
17:30 Uhr „Warum wir beim Klimaschutz den Kopf nicht in den Sand stecken dürfen“ Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts
Die Teilnahme an der Klima-Wissensbörse ist kostenfrei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Diskussionspapier zur Klimapolitik
Anlässlich des Klimastreiks veröffentlicht das Wuppertal Institut ein neues Diskussionspapier mit dem Titel „Bepreisung der Klimawirkung von Treibhausgasemissionen erfordert Flankierung durch zusätzliche Instrumente und stärker langfristige Ausrichtung“. Es greift die aktuelle Debatte über die zukünftige Ausgestaltung der Klimapolitik in Deutschland auf und fasst, basierend auf umfassenden wissenschaftlichen Analysen, die über die letzten zwei Jahrzehnte durchgeführt worden sind, wesentliche Eckpunkte zusammen, die für einen Erfolg der deutschen Klimapolitik entscheidend sind und bei den Verhandlungen des Klimakabinetts berücksichtigt werden sollten. Das Paper ist im nachfolgenden Link abrufbar.
Insbesondere weist das Diskussionspapier aber darauf hin, dass die aktuelle Fokussierung der politischen und gesellschaftlichen Debatte auf das Erreichen des Minderungsziels für 2030 deutlich zu kurz greift. Viel mehr sind heute schon umfängliche Maßnahmen notwendig bzw. müssen eingeleitet werden, die wesentliche Schritte auf dem Weg zu einem treibhausgasneutralen Wirtschaftssystem vor Mitte des Jahrhunderts ebnen.