Das ehemalige Vorstandsmitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF) und der wissenschaftliche Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, Professor Dr. Uwe Schneidewind, wurde auf Vorschlag des Bundesforschungsministeriums (BMBF) von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Am 15. Juli 2020 überreichte ihm Bundesforschungsministerin Anja Karliczek das Bundesverdienstkreuz während eines Festakts im kleinen Rahmen in Berlin. Er wurde damit für sein herausragendes wissenschaftliches Engagement und seine Impulse zur Weiterentwicklung der Nachhaltigkeits- und Transformationsforschung geehrt.

Prof. Dr. Uwe Schneidewind (Mitte) mit Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Rektor der Uni Wuppertal, Prof. Dr. Lambert T. Koch.
Quelle: BMBF/Hans-Joachim Rickel

Seine gesellschaftsorientierte Forschung zur „Großen Transformation“ und den „Reallaboren“ prägte die Arbeit des Wuppertal Instituts in den vergangenen zehn Jahren maßgeblich. In den letzten sechs Jahren war Schneidewind zudem Vorstandsmitglied der JRF und damit maßgeblich am Aufbau der Forschungsgemeinschaft des Landes NRW beteiligt. Deshalb verstehen die JRF und das JRF-Mitgliedsinstitut Wuppertal Institut die Auszeichnung auch als eine große Anerkennung und Ehre für Schneidewinds Arbeit in den letzten Jahren.

„Klimawandel und Nachhaltigkeit gehören zu den entscheidenden Themen für die Zukunft. Die Nachhaltigkeitsforschung leistet hierzu einen enormen Beitrag. Uwe Schneidewind ist seit langer Zeit einer der führenden Nachhaltigkeitsforscher Deutschlands. Mit seinen wegweisenden Arbeiten für eine ‚transformative Wissenschaft‘ hat er die Nachhaltigkeitsforschung in Deutschland maßgeblich weiterentwickelt: Heute werden in dieser Disziplin gesellschaftliche Veränderungsprozesse nicht mehr nur beobachtet, beschrieben und Lösungen angeboten. Vielmehr werden die Veränderungen von den Wissenschaftlern selbst aktiv angestoßen. Dabei werden die Bürgerinnen und Bürger direkt in den Forschungsprozess einbezogen und beteiligt. Mit diesem Ansatz hat Uwe Schneidewind eine Generation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mitgeprägt. Er hat einen großen Beitrag geleistet, dass der Wandel hin zu einer klimagerechten und ressourcenschonenden Welt gelingen kann. Ich freue mich sehr, dass dieses großartige Wirken nun mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt worden ist“, sagt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek.

„Als Gründungsvorstand haben wir im Jahr 2014 die JRF aus der Taufe gehoben und gemeinsam die Dachorganisation zur Forschungsgemeinschaft des Landes NRW entwickelt. Dass wir nach nur so wenigen Jahren auf eine lebendige Gemeinschaft mit einer deutlichen Gesellschafts- und Nachhaltigkeitsorientierung blicken können, ist auch Uwe Schneidewinds verdienst. Ich freue mich daher sehr über diese wohlverdiente Auszeichnung für einen besonderen Kollegen und gratuliere ihm herzlich“, sagt Professor Dr. Dieter Bathen, Vorstandsvorsitzender der JRF. Wer Schneidewinds Nachfolger bei der JRF wird, wird diesen Herbst von der Mitgliederversammlung entschieden.

Uwe Schneidewind freute sich über die Auszeichnung: „Für mich hat gute Wissenschaft eine belebende Funktion für die Demokratie. Dies trieb mich immer in meinem wissenschaftlichen Engagement an. Daher ehrt mich die Auszeichnung in besonderer Weise. Ohne das Wuppertal Institut wäre mein wissenschaftliches Wirken nicht möglich gewesen. Der Mit-Aufbau der JRF war mir in den vergangenen Jahren ein besonderes Anliegen, da die JRF doch vieles von dem, was jetzt durch die Auszeichnung gewürdigt wurde, verkörpert.“

Zur Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft:

Die Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF) zählt 15 landesgeförderte, wissenschaftliche Institute mit rund 1.400 MitarbeiterInnen in NRW und einem Jahresumsatz von rund 100 Millionen Euro. Gegründet hat sich der gemeinnützige Verein 2014 als Dachorganisation für rechtlich selbstständige, außeruniversitäre und gemeinnützige Forschungsinstitute. Die JRF-Institute arbeiten fachübergreifend zusammen, betreiben eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, fördern wissenschaftlichen Nachwuchs und werden von externen GutachterInnen evaluiert. Neben den wissenschaftlichen Mitgliedern ist das Land NRW ein Gründungsmitglied, vertreten durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft.

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