Zum fünften und letzten Mal vergibt das Wuppertal Institut den Forschungspreis „Transformative Wissenschaft“. Auch in diesem Jahr richtet sich der Preis an herausragende Forscherinnen und Forscher aus dem Bereich der Transformativen Wissenschaft, die mit ihrer Forschung relevante gesellschaftliche Beiträge leisten und sich durch wissenschaftliche Exzellenz auszeichnen. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird von der Zempelin-Stiftung im Stifterverband gefördert. Ab sofort können sich Einzelpersonen oder Forscherteams bis zum 31. März 2021 bewerben. Im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums des Wuppertal Instituts wird der Preis am 23. Juni verliehen.

Neben dem Preisgeld von 25.000 Euro erhält die Gewinnerin oder der Gewinner eine Skulptur, die aus den Stahl-Schienen der im Jahr 1898 erbauten Wuppertaler Schwebebahn geschmiedet wurde. Quelle: Wuppertal Institut/S. Michaelis

Transformative Wissenschaft versteht sich als eine Wissenschaft, die mit inter- und transdisziplinären Methoden gesellschaftliche Veränderungen anstößt, begleitet und für die Veränderungsprozesse relevante „Stakeholder empowert“. In diesem Jahr stehen Beiträge zum Themenfeld „Transformative Innovationen“ im Fokus der Ausschreibung des Forschungspreises „Transformative Wissenschaft“.
Im Unterschied zu der schrittweisen Anpassung bestehender Technologien oder Prozesse ist das zentrale Merkmal von Transformativen Innovationen, dass sie ein besonders hohes Potenzial haben, strukturelle Veränderungen auszulösen, um den Gesamtprozess einer Großen Transformation zur Nachhaltigkeit voranzubringen. Sie sind nicht ausschließlich technischer Natur, sondern umfassen unter anderem neuartige Prozesse, Dienstleistungen, Organisationsstrukturen und Institutionen, Akteursvernetzungen, Technologien, politische Rahmenbedingungen oder auch Wertesysteme. Dazu zählen etwa eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, eine breite Umsetzung einer Wasserstoffwirtschaft, eine klimaverträgliche (fleischarme) Ernährung oder Sharing-Ansätze als Teil einer nachhaltigen Mobilität.

Gesucht werden in diesem Jahr wieder Einzelpersönlichkeiten und Forscherteams, die mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten oder einzelnen Projekten gesellschaftliche Veränderungsprozesse beeinflusst haben und die herausragende transformative Forschung auch in Zukunft erwarten lassen.
Die Nominierung ist sowohl als Selbstbewerbung als auch auf Vorschlag möglich. Das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro soll dabei helfen, Freiräume und Ressourcen für die Umsetzung von Projektideen im Bereich transformativer Forschung zu schaffen. Antragsberechtigt sind Forscherinnen und Forscher aus Universitäten sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden von einer unabhängigen Jury ausgewählt.

Die siebenköpfige Jury 

Prof. Dr. Claudia Hornberg
Universität Bielefeld, Professorin an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften; AG 7 Umwelt und Gesundheit
Prof. Dr. Heike Köckler
Hochschule für Gesundheit, Dekanin im Department of Community Health, Professorin Sozialraum und Gesundheit
Prof. Dr. Jasmin Mantilla-Contreras
Universität Hildesheim, Professorin am Institut für Biologie und Chemie; Ökologie und Umweltbildung
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt
Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich
Dr. Volker Meyer-Guckel
Stifterverband, stellvertretender Generalsekretär und Mitglied der Geschäftsführung, Leitung des Bereichs Programm und Förderung
Prof. Dr. Roland Scholz
Donau-Universität Krems, Chief Senior Scientist und Gastprofessor Department für Wissens- und Kommunikationsmanagement
Dr. Steffi Ober
Initiatorin und Leiterin „Zivilgesellschaftliche Plattform Forschungswende“

Auswahlkriterien und Bewerbungsunterlagen
Die Jury bewertet die Qualität und den Innovationsgrad des transformativen Forschungsansatzes sowie die gesellschaftliche Relevanz des Themas. Darüber hinaus sind die (möglichen) transformativen Wirkungen im Sinne von ausgelösten übergreifenden Veränderungsprozessen maßgebend für die Bewertung.

Neben einem Motivationsschreiben sollte die Bewerbung eine kurze Darstellung der bisher durchgeführten transformativen Forschung und der ausgelösten transformativen Impulse beinhalten. Außerdem wird ein tabellarischer Lebenslauf mit maximal fünf Publikationen sowie Projektverweisen erwartet. Die Bewerbungsunterlagen sind in deutscher Sprache und elektronischer Form als PDF-Datei bis zum 31. März 2021 einzureichen. Bewerbungen nimmt Annika Rehm per E-Mail ([email protected]) entgegen.

Preisverleihung
Verliehen wird der diesjährige Forschungspreis „Transformative Wissenschaft“ am 23. Juni 2021 im Rahmen der Jubiläumsfeier zum 30. Geburtstag des Wuppertal Instituts. Detaillierte Informationen zum Jubiläum und zur Verleihung folgen in Kürze auf der Website des Wuppertal Instituts.

Über den Forschungspreis
Der Forschungspreis „Transformative Wissenschaft“ wird seit 2017 jährlich vom Wuppertal Institut ausgeschrieben und vergeben. Die Zempelin-Stiftung stellt hierfür für fünf Jahre Fördermittel in Höhe von insgesamt 250.000 Euro zur Verfügung, die für Preisausschreibung, -auswahlverfahren und -verleihung verwendet werden. Mit der Vergabe der Fördermittel an das Wuppertal Institut würdigt die Zempelin-Stiftung im Stifterverband dessen herausragendes Engagement für die Etablierung einer Transformativen Wissenschaft.

Im vergangenen Jahr überzeugte Dr. Jana Zscheischler, Projektleiterin am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V., die Jury mit ihrem ausgeprägten transdisziplinären und transformativen Profil und ihrem Forschungskonzept für nachhaltiges Landmanagement.

Weitere Informationen:
Pressemitteilung als PDF-Dokument inkl. Foto
Ausschreibung zum Forschungspreis
Website zum Forschungspreis „Transformative Wissenschaft“ inkl. Gewinnerin aus 2020
Skulptur zum Forschungspreis