Um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 beziehungsweise möglichst unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, muss jetzt der Einstieg in die Dekade der Umsetzung im Klimaschutz gelingen und schnell und konsequent gehandelt werden. Doch wie lassen sich Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik erreichen und zum Handeln motivieren? Kann Humor helfen, die Dringlichkeit des Handelns zu vermitteln? Darüber diskutieren Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, und Christin Hasken, Leiterin der Kommunikation am Wuppertal Institut, mit dem Arzt, Wissenschaftsjournalisten und Gründer der Stiftung „Gesunde Erde Gesunde Menschen“ Dr. Eckart von Hirschhausen in der aktuellen Episode des Podcasts Zukunftswissen.fm.
Wuppertal, 15. Dezember 2021: Angesichts der dringend erforderlichen Verstärkung von Maßnahmen für den Klimaschutz, spielt die Vermittlung von Wissen in der heutigen Zeit eine zunehmend bedeutende Rolle. Mit diesem Thema beschäftigt sich auch Dr. Eckart von Hirschhausen, der neben seinem medizinischen Hintergrund das Kabarett für sich entdeckt hat, um wichtige Themen in die Öffentlichkeit zu tragen. Außerdem ist er Gründer der Stiftung „Gesunde Erde Gesunde Menschen“. Welchen Stellenwert Humor in der Wissenschaftskommunikation hat und wie er helfen kann, den Klimawandel zu bekämpfen, diskutiert er in der 20. Episode „Ist Humor ein Hilfsmittel in der Wissenschaftskommunikation rund um den Klimawandel?“ des Podcasts Zukunftswissen.fm mit Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, dem wissenschaftlichen Geschäftsführer, sowie Christin Hasken, der Leiterin der Kommunikation am Wuppertal Institut. Die Journalistin und Autorin Dr. Tanja Busse moderiert die Podcast-Episode.
Die Zukunft der Wissenschaftskommunikation
Das Wuppertal Institut versteht sich als impact-orientiertes Forschungsinstitut, das Transformationsprozesse hin zu einer klimagerechten und ressourcenleichten Gesellschaft entwickelt. Hierbei stellt sich die zentrale Frage: Wie muss Wissensvermittlung in der heutigen Zeit gestaltet werden, um Menschen zu erreichen, zu aktivieren und zum Handeln zu motivieren? Christin Hasken betont, dass neue Wege der Wissenschaftskommunikation gefunden werden müssen, die zukunftsorientiert und modern sind, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Hier könne Humor als wirksames Mittel einen niederschwelligen Zugang zu Wissen ermöglichen und helfen neue Zielgruppen erschließen. Dr. Eckart von Hirschhausen spannt den Bogen zur medizinischen Perspektive, denn die Klimakrise sei die größte Gesundheitsgefährdung der heutigen Zeit. Mithilfe von Metaphern und Analogien solle den Menschen die individuelle Betroffenheit und die Relevanz für das eigene Leben deutlich gemacht werden. „Wir müssen nicht das Klima retten, sondern uns. Um Bilder zu finden, die haften bleiben, müssen die Werte des Gegenübers erkannt werden.“ Wissenschaft ist oft trocken und komplex, daher sei die Vereinfachung komplexer Sachverhalte in der Kommunikation wissenschaftlicher Inhalte die „Königsdisziplin“ für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Man müsse also raus aus dem Elfenbeinturm und besser erklären, warum Veränderungen notwendig sind und welcher Nutzen damit verbunden ist, fügt Manfred Fischedick hinzu.
Risiken eingehen und Hoffnung bewahren
Die heutige Wissenschaftskommunikation ist so vielfältig wie nie zuvor. Christin Hasken betont, dass crossmedial und kreativ gearbeitet werden müsse, um unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen. Das Wuppertal Institut setze auf ein positives Framing und auf Emotionen, um Neugier und Begeisterung bei den Menschen zu wecken. „Hierbei müssen wir auch das Risiko eingehen, dass nur Teilaspekte der Forschung herausgegriffen und mitunter auch falsch interpretiert werden“, sagt Fischedick. Die Notwendigkeit der Vermittlung von Botschaften überwiege aber deutlich. Trotz der schleppenden Maßnahmen-Umsetzung in Richtung Klimaschutz sind sich alle drei einig Optimismus und Zuversicht im Kampf gegen den Klimawandel zu wahren.
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