Bis Mitte des Jahrhunderts werden rund zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben. „Die Anbauflächen und die Ressourcen sind jedoch begrenzt“, erläutert ILS-Wissenschaftlerin Ann-Kristin Steines. „Bei SUSKULT erforschen wir ein neuartiges Agrarsystem, das zur Nahrungsmittelversorgung in urbanen Räumen beitragen soll.“ Entwickelt wird ein Bausteinsystem, mit dem die agrarwirtschaftliche Produktion auf dem Kläranlagengelände realisiert werden kann. In sogenannten NEWtrient®-Centern werden für den Anbau benötigte Ressourcen aus dem kommunalen Abwasser zurückgewonnen und aufbereitet, die dann direkt vor Ort für die Produktion eingesetzt werden können. Die Aufzucht der Pflanzen soll in sogenannten hydroponischen Systemen erfolgen. Die Pflanzen wachsen dort erdlos unter Einsatz der zuvor gewonnenen Nährstofflösung.

Das ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung ist im Projekt für die Analyse und Abschätzung gesellschaftlicher und räumlicher Entwicklungstrends zuständig. „Gemeinsam mit anderen Stakeholdern entwickeln wir Szenarien und untersuchen die Wirkungsmechanismen, die sich von Produktionsstandorten auf die Stadtentwicklung und umgekehrt ergeben. Wir arbeiten daran, die Vorteile des Anbaus, etwa die Nähe zum Absatzmarkt oder die ressourcensparende Anbauweise, für die Bevölkerung transparent zu machen“, erläutert Steines.

Das Verbundprojekt steht nun vor einem nächsten großen Schritt: Noch in diesem Frühjahr soll die Fertigstellung einer Pilotanlage auf der Kläranlage Emschermündung erfolgen.

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