Zwischen dem 17. und 27. Februar reiste eine sechsköpfige Delegation des INTEWAR-Projekts zum zweiten Mal innerhalb der Projektlaufzeit nach Kamerun. Es waren Mitarbeitende des FiW e. V., IHPH, IWW und von der PAULA Water GmbH vertreten. Gemeinsam mit dem kamerunischen Projektkoordinator und den Partnern von Ciel Bleu, SOGEFI und AURA wurden verschiedene Etappenziele erarbeitet und erreicht.
Der erste Abschnitt der Reise führte nach Douala, wo das zuvor ausgewählte Pilotgebiet Makepe I einer detaillierteren Besichtigung unterzogen wurde. Die Delegation sprach mit den lokalen Vertretern, wobei die volle Kooperation zugesagt wurde. Hierdurch können nun zeitnah die Durchführung des nächsten Haushaltssurveys von IHPH und der Universität Yaoundé I sowie die Beschaffung von Befliegungsdaten des Gebiets für die Überflutungsmodellierungen von IWW und SOGEFI angegangen werden.
Der weitere Verlauf führte nach Yaoundé und Soa. Ein wichtiges Ereignis war der Workshop am Montag, den 21.02.2022, im Rathaus der Stadt Soa, bei welchem mit verschiedenen relevanten Stakeholdern der konkrete Standort für eine PAULA-Anlage im Stadtgebiet bestimmt wurde. Das deutsch-kamerunische Konsortium stellte den Teilnehmenden, u.a. dem Bürgermeister, Vertretern der Bezirksverwaltung, Ingenieuren, Verantwortlichen des Gesundheitswesens und Mitgliedern der Zivilgesellschaft, die bisherigen Arbeiten und Ergebnisse der Analyse Soas vor. So wurden die vorläufigen Ergebnisse der Haushaltsbefragung erläutert und anhand der aufbereiteten Befliegungsdaten drei potenzielle, vorausgewählte Standorte vorgestellt. Das Ergebnis des Workshops war die Auswahl eines Standortes am Gesundheitszentrum, welcher die Anforderungen optimal erfordert und an einem zentralen Standort selbst im Überflutungsfall gut zugänglich ist. Die bisherige Rohwasserquelle zur Versorgung der Lokalbevölkerung, aber auch für Besucher und Patienten des Krankenhauses ist ein Tiefbrunnen der St. Martinsstiftung. Außerdem ist ein Anschluss an das Leitungsnetz vorhanden, allerdings in einem schlechten qualitativen Zustand und in unzureichender Menge, sodass es nicht als Trinkwasser verwendet werden kann, selbst wenn es abgekocht ist. Es wird zum Reinigen und Waschen genutzt. Tests bestätigten den Verdacht auf eine fäkale Verunreinigung des Brunnenwassers. Durch eine Aufbereitung des Rohwassers kann also speziell im Katastrophenfall die Versorgung besonders schützenswerte Personen wie Kranke, Schwangere, etc. sichergestellt werden. Am Ende der Reise wurde durch den Bürgermeister von Soa ein Memorandum of Understanding zur Installation der Anlage unterschrieben und er bedankte sich herzlich für die Bemühungen des Projekts.
Es wurden bereits die nächsten Schritte zur Errichtung der Anlage eingeleitet. So hat AURA mit der technischen Planung des Betriebsgebäudes für die Anlage begonnen und die Beschaffung und Organisation der benötigten Materialien, welche ggf. in Kamerun nicht erhältlich sind. Es wurde bereits eine erste Zeichnung des PAULA-Hauses mit AutoCAD angefertigt. Eine weitere Reise zur Installation ist voraussichtlich für Ende April geplant.
Weitere Informationen auf Seiten des JRF-Instituts FIW.