Im Mai 2022 ist das Innovationsprojekt AeroSolfd mit einer Auftaktveranstaltung in Ludwigsburg gestartet.

Das Projekt wird von der Europäischen Kommission und dem Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation mit 8,2 Millionen Euro gefördert. Das AeroSolfd-Konsortium will erschwingliche, anpassungsfähige und umweltfreundliche Nachrüstlösungen zur Reduzierung von Auspuff- und Bremsemissionen entwickeln. Dies soll einen schnellen Übergang zu einer saubereren Mobilität und einer gesünderen Umwelt ermöglichen.

Die AeroSolfd Projektpartner beim Kick-Off-Meeting am Technologiezentrum des Projektkoordinators MANN+HUMMEL in Ludwigsburg (Bild: AeroSolfd Konsortium)

Basierend auf epidemiologischen Forschungsdaten, sterben weltweit jährlich 10,2 Millionen Menschen allein durch verkehrsbedingte Emissionen vorzeitig. Im nächsten Jahrzehnt wird die bestehende Fahrzeugflotte weiterhin Feinstaub und ultrafeine Partikel sowie gasförmige toxische Verbindungen wie Stickoxide (NOx) ausstoßen, bis ein vollständiger Übergang zu Fahrzeugen ohne Abgasemissionen stattfindet. Die toxischen Partikel aus Bremsen, Reifen und dem Rad-Schiene-Kontakt sind hingegen noch gar nicht durch Gesetze begrenzt. Diese Partikel tragen insbesondere in halboffenen und geschlossenen Umgebungen wie Bushaltestellen, Tunneln oder U-Bahnhöfen zu einer schlechten lokalen Luft-, Boden- und Wasserqualität bei. Um diese nachteiligen Auswirkungen zu begrenzen, müssen dringend Nachrüstlösungen zur Verringerung der Abgas- und Bremsemissionen zu auf den Markt gebracht werden.

Mit der Innovationsmaßnahme AeroSolfd soll diese Herausforderungen angegangen werden . Ein Konsortium aus großen Industrieunternehmen, renommierten wissenschaftlichen Instituten und Demostandorten in acht europäischen Ländern hat seine Kräfte gebündelt, um die schnelle Einführung von drei kostengünstigen Nachrüstlösungen zu realisieren, damit die Menschen in Europa und darüber hinaus bereits 2025 von einer saubereren Mobilität und einer gesünderen Umwelt profitieren können. Bei Benzinverbrennungsmotoren werden Feinstaubpartikel und toxische Sekundäremissionen durch einen innovativen Benzinpartikelfilter reduziert und NOx-Emissionen durch den Ersatz des Drei-Wege-Katalysators durch eine neue Ausrüstung minimiert. Darüber hinaus werden Bremspartikel langlebiger Straßenfahrzeuge durch einen fortschrittlichen Bremsstaubpartikelfilter und Feinstaub in geschlossenen Räumen (Bushaltestellen, Tunnel, U-Bahn-Stationen) durch einen speziell entwickelten und verbesserten stationären Luftreiniger reduziert.

Das JRF-Institut IUTA – Institut für Energie- und Umwelttechnik wird als Projektpartner die im Projekt entwickelten Bremsstaubfilter für realistische Fahrzyklen auf einem Schwungmassenprüfstand in Hinblick auf die Emissionsminderung untersuchen und Verfahren definieren, wie eine allgemeine Betriebserlaubnis für Kraftfahrzeuge erreicht werden kann. Zudem wird untersucht, wie sich beim Bremsen von U-Bahnen generierte Partikel vom allgemeinen Feinstaub unterscheiden lassen und welchen negativen Einfluss diese auf die Umwelt haben.

englische Version: