Wie wirkt sich der Klimawandel schon heute auf unser Wirtschaften aus? Wer am 19. Juli 2022 mit dem Zug von London nach York fahren wollte, musste auf die Abendstunden ausweichen. Aufgrund der beispiellosen Hitzewelle in Großbritannien mit über 40 Grad Celsius war das Schienennetz nicht mehr nutzbar und der Verkehr musste erheblich eingeschränkt werden. Die Infrastruktur ist darauf ausgelegt, in einem Fenster von 45 Grad Celsius zu operieren, was in Südengland -10 Grad Celsius bis 35 Grad  Celsius entspricht.1 Nicht nur hier, und das zeigen gerade die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit, sind die Folgen des Klimawandels deutlich spürbar. Seit 1880 hat sich die Erde bereits um 1,2 Grad Celsius erwärmt und die Temperatur steigt jährlich weiter. Die Industrie stellt nach den Energieerzeugern den zweitgrößten Verursacher von Treibhausemissionen dar. Sie steht damit in der Verantwortung, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Unausweichlich ist die Frage, inwiefern ein konstantes Wirtschaftswachstum im aktuellen Stil mit den Nachhaltigkeitsprinzipien und mit einem bewohnbaren
Planeten vereinbar ist. Ein unendliches Wachstum wird mit den begrenzten Ressourcen der Erde nicht möglich sein.

Daher muss eine Entkopplung von Wirtschaft und Umwelt angestrebt werden. Ziel ist es, den Wohlstand aufrecht zu erhalten und dabei Verhaltensmuster zu entwickeln, die ein nachhaltiges Leben und  Wirtschaften auf dieser Erde ermöglichen. Industrial Sustainability bezeichnet den Lösungsraum, in dem wir diese Entkoppelung erreichen und ein nachhaltiges Gesamtsystem schaffen. Der Weg zu diesem  Lösungsraum ist dynamisch und individuell gestaltbar. Die EU hat auf den ersten Etappen in diese  Richtung die EU-Taxonomie erlassen. Vor allem Investierende erhalten so Transparenz über den
aktuellen Fortschritt eines Unternehmens.

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