In einem gemeinsamen Berufungsverfahren zwischen der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und dem German Institute of Development and Sustainability (IDOS), ehemals Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE), wurde gestern PD Dr. Clara Brandi als Professorin für Internationale Wirtschaft / Entwicklungsökonomik an der Universität Bonn ernannt. Mit der W2-Professur verbunden ist die Leitung des Forschungsprogramms „Transformation der Wirtschafts- und Sozialsysteme“ am IDOS, gemeinsam mit Dr. Tilman Altenburg.
Clara Brandi studierte Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der University of Wisconsin, Madison, und an der University of Oxford. Sie promovierte am European University Institute (EUI) in Florenz und habilitierte sich 2021 an der Universität Duisburg-Essen. Weitere Stationen ihres Werdegangs umfassen den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO). Seit rund 15 Jahren arbeitet sie zu globalen Politik- und Wirtschaftsfragen mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen Global Economic Governance, internationaler Handel und das Wechselspiel zwischen Wirtschaft und Nachhaltigkeit, insbesondere im Kontext des Klimawandels. Clara Brandi hat mehr als 150 Publikationen veröffentlicht, darunter zahlreiche Artikel in renommierten Fachzeitschriften. Sie berät auf Basis ihrer Expertise politische Entscheidungsträger*innen auf nationaler und internationaler Ebene.
Clara Brandi tritt die unbefristete Professur zum 1. September 2022 an. Brandis Ernennung ist die nunmehr zweite gemeinsame Berufung von IDOS und Universität Bonn. Die erste umfasste die gemeinsame Berufung von Professorin Hornidge, IDOS-Direktorin, mit der Philosophischen Fakultät der Uni Bonn.
„Wir freuen uns sehr von Seiten des IDOS, mit dieser gemeinsamen Berufung, die Kooperation mit der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn strukturell zu verankern. Es ist ein wichtiger Schritt für den Ausbau der Kooperation in Forschung, Nachwuchsförderung und High-Level- Politikberatung. Letzteres ist insbesondere in Fragen zum Umgang mit den multidimensionalen Krisen unserer Zeit und wirtschaftswissenschaftlicher Antworten von großer Bedeutung. Die Wirtschaftswissenschaften der Universität Bonn, die laut Shanghai-Ranking 2022 Spitzenreiter in Deutschland sind, sind hier ein starker Partner“, so Hornidge.
„Ich freue mich sehr darauf, unser Forschungsprogramm am IDOS zu leiten, gleichzeitig an der Universität Bonn zu lehren und die Zusammenarbeit zwischen IDOS und der Universität Bonn auszubauen“, so Clara Brandi anlässlich ihrer Ernennung. „Dabei möchte ich Forschung und Politikberatung voranbringen, die zur Lösung der wichtigen globalen Herausforderungen unserer Zeit beiträgt. Wie sollten wir Wirtschaftspolitik ausgestalten, um das globale Gemeinwohl zu stärken? Wie können wir transnationale Kooperation in Wirtschaft und Politik fördern, um die Klimakrise zu bewältigen? Zu zentralen Fragen wie diesen möchte ich neue Forschungsergebnisse und Impulse einbringen“, so Brandi weiter.
Professor Dr. Jürgen von Hagen, Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität hob auch aus Sicht der Universität die neuen Möglichkeiten hervor: „Der Wirtschaftswissenschaftliche Fachbereich der Universität Bonn freut sich über die gemeinsame Berufung von Frau Brandi mit dem IDOS. Die Zusammenarbeit zwischen unserem Fachbereich und IDOS birgt sehr große Potenziale in der Forschung, Politikberatung und Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs. Mit der gemeinsamen Berufung ist ein erster Schritt zur Nutzung dieser Potenziale getan“.
Weitere Informationen auf Seiten des JRF-Instituts IDOS.