Woher kommt das Essen auf meinem Teller? Eine Frage, die viele auf Anhieb nicht mehr beantworten können. Doch das Bewusstsein in der Bevölkerung für nachhaltige und gesunde Lebensmittel wächst und auch Kommunen entdecken das Thema. Die Wissenschaftlerinnen Anna Wißmann und Ann-Kristin Steines beleuchten in ILS-IMPULSE die kommunale Ernährungspolitik und zeigen, wie sie zu mehr Nachhaltigkeit führen kann. 

„Die räumliche Trennung von Produktion und Konsum hat zu einer fehlenden Transparenz im Lebensmittelsektor geführt“, erläutert ILS-Wissenschaftlerin Ann-Kristin Steines. Doch zunehmend rückt die kommunale Ernährungspolitik stärker auf die politische Agenda. Lokale Ernährungsräte bilden sich, Städte vernetzen sich dazu. „Diese Initiativen eint das Ziel, die nachhaltige, regionale Produktion von Lebensmitteln voranzubringen“, so Anna Wißmann. Auch Bildungsarbeit oder die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung sind Themen.

Kommunale Ernährungspolitik als Bestandteil des Klimaschutzes

Die global ausgerichteten Agrarsysteme sind ein Treiber für den Klimawandel. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen. „Aktuelle globale Krisen zeigen die Notwendigkeit einer Stärkung der Widerstandsfähigkeit des Ernährungssystems,“ so Steines. Kommunen haben eine wichtige Rolle bei der Transformation des Ernährungssystems etwa über die Stadtplanung und den Schutz urbaner landwirtschaftlicher Flächen oder durch den Aufbau regionaler Verarbeitungs- und Vermarktungswege. „Das Thema Ernährung gehört auf die kommunalpolitische Agenda. Ernährung sollte ein eigenständiges Politikfeld werden, um Umwelt-, Gesundheits- und Sozialaspekte gebündelt zu betrachten“, so ein Schluss der Wissenschaftlerinnen.

 

Die Ausgabe 02/23 „Kommunale Ernährungspolitik“ von Anna Wißmann und Ann-Kristin Steines kann hier heruntergeladen werden.

Das IMPULSE-Heft bereitet Ergebnisse aus dem EU-Projekt FoodE auf. FoodE wurde mit Mitteln aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union unter der Fördervereinbarung Nr. 862663 gefördert.