Die Burma-Initiative der Stiftung Asienhaus in Kooperation mit dem BICC (Bonn International Center for Conversion)Der Friedens- und Demokratisierungsprozess in Myanmar: Hoffnungen und Enttäuschungen für die Lösung jahrzehntelanger Vertreibung

9. Februar 2017, 17.30 – 19.30 Uhr, am BICC, Pfarrer-Byns-Str. 1, 53121 Bonn

Myanmar ist durch Jahrzehnte autokratischer Herrschaft und zum Teil bis heute andauernde bewaffnete Konflikte zwischen der Armee und bewaffneten Gruppen ethnischer Akteure geprägt. An den derzeitigen politischen Reformprozess sind dennoch große Hoffnungen geknüpft. Als entscheidender Schritt wird die Einleitung eines Friedensprozesses unter der ehemaligen Regierung gesehen, in dessen Rahmen 2015 ein nationales Waffenstillstandsabkommen mit acht der bewaffneten ethnischen Gruppen vereinbart wurde. Auch der Sieg der ehemaligen Oppositionspartei National League for Democracy, angeführt von der als Demokratie-Ikone gefeierten Aung San Suu Kyi, bei den Parlamentswahlen Ende 2015 ließ die Chancen auf die Beilegung der Konflikte und einen politischen Dialog näher rücken. Doch der Friedensprozess steht hinsichtlich der mehr als dreißig Jahre andauernden Binnenvertreibung und Flucht in die benachbarten Länder der Region vor großen Herausforderungen. Immer wieder flammen Kampfhandlungen auf. Die gewalttätigen Unruhen zwischen buddhistischen Rakhine und muslimischen Rohingya zwangen im Oktober 2016 erneut zehntausende Rohingya zur Flucht. Insgesamt ist das Land geprägt durch einen immensen Entwicklungsrückstand. All diese Faktoren lassen keine allzu großen Hoffnungen für eine baldige und umfassende Rückkehr der Vertriebenen aufkommen.

Die Koordinatorin der Burma-Initiative der Stiftung Asienhaus in Köln, Christina Grein, wird einen Überblick über den Stand des derzeitigen Reform- und Friedensprozesses in Myanmar geben. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter des BICC Clara Schmitz-Pranghe, und Dr. Markus Rudolf, Leiter des durch das BMZ geförderten Forschungsprojektes „Protected rather than protracted – Flüchtlinge und Frieden stärken“, werden die Situation der Vertriebenen innerhalb Myanmars und in Thailand darstellen. In der anschließenden Diskussion werden die drei Podiumsteilnehmer zunächst über die Herausforderungen und Perspektiven für Rückkehr und lokale Integration vor dem Hintergrund aktueller politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen sprechen sowie für Fragen und Gedankenaustausch zur Verfügung stehen. Die Gespräche können anschließend bei einem kleinen Umtrunk fortgesetzt werden.

Um Anmeldung unter mailto:[email protected] bis zum 7. Februar2017 wird gebeten.

Über Ihre Teilnahme würden wir uns sehr freuen. Rückfragen und Interviewwünsche richten Sie bitte an Susanne Heinke, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit BICC (Tel.: 0228/911 96-44, [email protected]

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