Wie es ist, Ingenieurin, Laborantin, Technikerin oder Mechanikerin zu sein und wie vielseitig Berufe in der Wissenschaft sind, haben insgesamt 21 Mädchen am 28. März 2019 beim Girls’Day in drei JRF-Instituten und der Geschäftsstelle praxisnah erfahren.

DST – Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme

Auch in diesem Jahr hat das DST wieder am Girls’Day mit einer interessierten Schülerinnen teilgenommen. Aufgrund der vielschichtigen Aufgaben innerhalb des Instituts, erhielt sie in den verschiedenen Bereichen einen kurzen Einblick:

  • In der Schreinerei und der mechanischen Werkstatt konnte ein kleiner Einblick in den Modellbau gegeben werden.
  • In der mechanischen Werkstatt erfuhren sie, wie die für die experimentellen Untersuchungen notwendigen Modelle ausgerüstet werden.
  • Auf dem Schleppwagen lernte die Teilnehmerin anhand von Versuchen die verschiedenen Messtechniken und Auswertungsmethoden kennen.

Höhepunkt – wie bereits im letzten Jahr – stellte zweifelsohne das Steuern von Binnenschiffen am Schiffsführungssimulator dar. Wer wäre hier nicht mal gerne Kapitän?


IUTA – Institut für Energie- und Umwelttechnik e.V.

Aus Tradition engagiert sich IUTA am Girls’Day, um jungen Schülerinnen nicht nur den Einblick in sog. MINT-Berufe zu geben, sondern auch deren Interesse hieran zu wecken. 14 Mädchen der 8.Jahrgangsstufe der Heinrich-Heine-Gesamtschule aus Duisburg Rheinhausen und einem Mädchen des Don-Bosco-Gymnasiums aus Essen nahmen die Einladung an.

Die beruflichen Inhalte unterschiedlicher Arbeitsbereiche, wie Schweißtechnik, Umwelttechnik, Chemie, Physik und Verfahrenstechnik wurden in drei Themen­modulen vermittelt.

Am Rasterelektronenmikroskop untersuchten die Schülerinnen die Unterschiedlichkeit der Strukturen einer Varroamilbe, von Pollen und Titandioxidnanopartikeln. Sie erfuhren dabei wie man mit Hilfe dieser Messmethode unterschiedlichste Strukturen analysieren kann.

Im Untersuchungsraum des Wassertechnikums charakterisierten die Schülerinnen Membranfilter aus einer Umkehrosmoseanlage. Hierbei konnten sie nach einer kurzen Einführung in die Technologie selbst verschiedene Filterbeläge anhand von bestimmten Merkmalen beurteilen und einteilen. Anschließend nutzen die Mädchen eine Apparatur für sog. Druck- und Vakuumhaltetests zur Untersuchung der Integrität von Membranmodulen.

Eines der Highlights für die Mädchen war jedoch die Gelegenheit in einer kompletten Schweißermontur den fehlenden Arm eines Schraubenmännchens mit Hilfe eines Elektroschweißgeräts selbst anzubringen und das bearbeitete Metallmännchen als Andenken mitnehmen zu können.

Foto: @ IUTA


ZBT – Zentrum für BrennstoffzellenTechnik

Nach der Begrüßung der Mädchen wurde im Foyer des ZBT anhand von Ausstellungsstücken kurz die Funktion einer Brennstoffzelle erläutert. Es folgte eine kurze Führung durch das große ZBT-Labor. In der mechanischen Werkstatt konnten die Mädchen dann ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen. Es wurde ein Schmuckstück aus Kupfer (in Form einer Eule) hergestellt. Hierfür musste gefeilt, gekörnt, gebohrt und gesandstrahlt werden. Im Zuge dessen wurden auch kurz die verschiedenen Maschinen und Werkzeuge in der Werkstatt erläutert. Nach der Mittagspause in der Uni-Mensa wurde das Schmuckstück noch vernickelt und vergoldet. Sehr spannend für die Mädchen war das Löten einer elektrischen Schaltung, da die meisten dies noch nie vorher gemacht hatten. Die in der Werkstatt gefertigte Eule erhielt dann leuchtende Augen in Form von 2 leuchtenden LEDs . Zum Schluss wurde das Schmuckstück noch mit Strasssteinen verziert.

Gleichzeitig zum Girls Day hat auch ein Schüler die Gruppe im Rahmen seines Berufsfelderkundungstages begleitet.

Insgesamt hat der Girls Day allen Teilnehmerinnen und Betreuern sehr viel Spaß gemacht. Der Tag bot Einblicke in folgende Berufe: Werkzeugmechanikerin, Industriemechanikerin, Mechatronikerin, Elektronikerin, Physiklaborantin, Chemikantin, chemisch/physikalisch technische Assistentin.


JRF-Geschäftsstelle

Die Geschäftsstelle der JRF mit Sitz in der Landeshauptstadt Düsseldorf lud 2 Mädchen zum Girls’Day ein. Sie haben von der Leiterin der Geschäftsstelle gelernt, wie Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammenhängen und was es heißt, eine Dachorganisation zu managen.

Bei einer Führung durch die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste, dem Sitz der JRF-Geschäftsstelle, haben die Mädchen den Konferenz- und Eventsaal besichtigt, in denen die JRF ihre Gremiensitzungen abhält und öffentliche Veranstaltungen durchführt.

Wie eng Wissenschaft und Politik miteinander verzahnt sind, konnten die Mädchen bei einem Besuch des Nordrhein-Westfälischen Landtages erfahren. Hier wurde von einer fachkundigen Mitarbeiterin des Landtags die Aufgaben der Abgeordneten erklärt. Nach dem Besuch des Plenarsaal endete ein aufregender Tag für die beiden 14-jährigen Mädchen.

Foto alle © JRF


Zum Girls’Day – Mädchenzukunftstag:

Der Girls’Day – Mädchenzukunftstag ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen ab der 5. Klasse. Die Mädchen können Einblick in Berufsfelder erhalten, die sie im Prozess der Berufsorientierung nur selten in Betracht ziehen und lernen Frauen in Führungspositionen kennen. Veranstaltende sind Technische Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und ähnliche Einrichtungen. Die Teilnehmerinnen erleben in Laboren, Büros und Werkstätten, wie interessant diese Arbeit sein kann. Mittlerweile finden der Girls’Day oder ähnliche Aktionen in sechzehn weiteren Ländern Europas statt, außerdem in Kirgisistan, Japan und Äthiopien.
Weitere Informationen unter: www.girls-day.de