Rund 10 Millionen Abwasserschächte gibt es in Deutschland in den Netzen öffentlicher Betreiber. Viele sind inzwischen alt und schadhaft geworden. Den Kommunen stehen hohe Sanierungs-und Reparaturkosten ins Haus. Wie die vorhandenen Mittel effektiv, effizient und nachhaltig eingesetzt werden können, erfahren Interessierte beim Lehrgang „Schachtsanierung – von der Planung bis zur Ausführung“ vom 30. Januar bis 1. Februar 2018 im IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur in Gelsenkirchen.
Mörtel- und Kunststoffbeschichtungen, Auskleidungen und Schacht-in-Schacht-Systeme – Verfahren und Materialien zur Sanierung von Schächten gibt es viele. Wer deren Vor- und Nachteile kennt, kann für jeden Schaden das passende Verfahren auswählen. Das reduziert das Risiko von Sanierungsmängeln deutlich. Schließlich soll hinterher alles dauerhaft dicht und stabil sein – und das zu einem angemessenen Preis.
Kann das was?
Was leisten die Sanierungssysteme und was ist bei der Sanierung zu beachten? Hier kommen die Wissenschaftler des IKT ins Spiel. Sie haben in zahlreichen Forschungsprojekten, Materialprüfungen und Warentests jede Menge Erfahrung mit Sanierungsverfahren für Schächte gesammelt. Und das Beste: Sie teilen ihr Wissen gerne mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des dreitägigen IKT-Lehrgangs „Schachtsanierung“, der die Schachtsanierung von allen Seiten beleuchtet:
Sanierungsmaterialien- und verfahren
Planung und Ausschreibung
Ausführung und Begleitung
Bau- und Gewährleistungsabnahme
Wertvolles Wissen für die Praxis
Das Abdichten der verschiedenen Bereiche des Schachts stellt unterschiedliche Anforderungen – vom Schachtkörper über die Rohranbindungen bis hin zur Schachtabdeckung. Die Referenten des Lehrgangs liefern praktische Hinweise, Ergebnisse aus Prüfungen und vergleichenden Tests sowie Praxiserfahrungen zu zahlreichen Verfahren und Materialien.
Verfahren gezielt auswählen
Im Lehrgang werden vor allem Hinweise zur schadenspezifischen Material- beziehungsweise Verfahrensauswahl gegeben. Es werden aber auch die Randbedingungen einer Sanierung betrachtet und Möglichkeiten der Untergrundvorbereitung vorgestellt. Schließlich werden Kriterien und Zeitpunkte zur Bewertung der Sanierungsergebnisse diskutiert.
Der Lehrgang gibt einen detaillierten Überblick über die Sanierung von Abwasserschächten – von der Ausschreibung bis zur Bau- beziehungsweise Gewährleistungsabnahme. Die Themen im Fokus:
Stand der Technik
Materialien und Verfahren zur Abdichtung, Untergrundvorbereitung und Beschichtung
Sanierungsziele und -risiken
Qualitätssicherung, Dokumentation und Kriterien zur Beurteilung von Schachtsanierungen
materialabhängige Abnahme- und Beurteilungsstrategien
IKT-Warentest „Schachtsanierung“
Besonders hilfreich zur Orientierung auf dem unübersichtlichen Sanierungsmarkt sind die Ergebnisse des IKT-Warentests „Schachtsanierung“, bei dem es durchaus Licht und Schatten gab. Die Testergebnisse werden beim Lehrgang detailliert erläutert. Außerdem können die Exponate aus dem Warentest besichtigt werden.
Haben Sie in Ihrem Abwassernetz auch eine Reihe von Schächten zu sanieren? Dann bringen Sie sich beim Lehrgang „Schachtsanierung“ auf den neuesten Stand!
Programm und Anmeldung finden Sie hier.
Qualitätssicherung: IKT prüft direkt im Schacht
Bei Schachtsanierungen gilt: Die Qualität entsteht erst auf der Baustelle. Daher muss die Sanierung vor Ort im Schacht geprüft werden. Auf Basis mehrerer Forschungsprojekte hat die neutrale und unabhängige IKT-Prüfstelle ein Prüfprogramm entwickelt, mit dem die Qualität von Schachtsanierungen direkt auf der Baustelle festgestellt werden kann. Prüfung der Abreißfestigkeit, optische Inspektion, Haftzugprüfung – so beurteilen die Prüfer die Untergrundvorbereitung und die Sanierungsqualität.
Die Prüfungen sichern dem Auftraggeber ein Sanierungsergebnis mit nachgewiesener Qualität, mehr Investitionssicherheit durch Vermeiden und frühzeitiges Aufdecken von Schäden – Stichwort: Gewährleistung – und langfristige Kostenreduzierung durch Erfahrungswissen für zukünftige Sanierungsmaßnahmen.