Das Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte veranstaltet am 4. Dezember 2017 in Köln mit dem Landschaftsverband Rheinland / LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen die Tagung „Landjuden im Rheinland“.

Programm:

Schon im Mittelalter gab es in Deutschland kleine jüdische Siedlungen auf dem Land– gerade auch in den Regionen am Rhein. Als im 15. und 16. Jahrhundert die jüdische Minderheit aus fast allen Städten vertrieben wurde, ließen sich viele Juden in ländliche Gebieten nieder.

Über vier Jahrhunderte, bis in das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts, war das Leben in Dörfern und Kleinstädten für die Jüdinnen und Juden im Rheinland der Normalfall ihrer Existenz. Noch bis zur Vernichtung jüdischen Lebens im Holocaust lebten in vielen kleinen rheinischen Orten jüdische Familien, pflegten ihre Traditionen und Institutionen und gingen traditionsreichen Berufen wie dem Viehhandel und dem Metzgerhandwerk nach.

Die Erforschung des Landjudentums im Rheinland wurde nach 1945 lange vernachlässigt. Inzwischen gibt es zwar viele zumeist lokalhistorisch orientierte Publikationen zu Gemeinden, Familien und Aspekten jüdischen Lebens auf dem Land. Doch immer noch fehlen Überblickswerke über unsere Region, und erst in den letzten Jahren sind erste Forschungen erschienen, die die Geschichte der Landjuden im Rheinland vergleichend mit anderen Regionen betrachten.

Familie Jansen

Die Tagung stellt interessante neue Studien über Landjuden im Rheinland vor – und solche, die Fragestellungen behandeln, die auch für das Rheinland relevant sind. Die Veranstalter hoffen auf Anregungen für spannende Diskussionen und zukünftige Forschungen.

Die Tagung wird aus Mitteln der regionalen Kulturförderung des LVR gefördert. Die Teilnahme ist kostenfrei. Bitte melden Sie sich bis zum 24.11.2017 an.

Kontakt:
Dr. Ursula Reuter
Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte
an der Universität Duisburg-Essen
Edmund-Körner-Platz 2
45127 Essen
Tel.: + 49 (0) 201 201644-34 oder 36
[email protected]