Im Haus der Essener Geschichte/ Stadtarchiv, Ernst-Schmidt-Platz 1, ist bis zum 6. April 2017 eine Fotoausstellung zur Geschichte des jüdischen Friedhofes im Segeroth zu sehen. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung kann dienstags und mittwochs zwischen 9 und 15.30 Uhr und donnerstags zwischen 9 und 18 Uhr besucht werden. Gruppenführungen sind auf Anfrage unter Telefon: 20164434 möglich (Kosten: nach Vereinbarung).

Der jüdische Friedhof im Segeroth (Foto: Nathanja Hüttenmeister)

 

Der jüdische Friedhof im Segeroth (Foto: Nathanja Hüttenmeister)

 

Der jüdische Friedhof im Segeroth gehört zu den wichtigsten Erinnerungsorten der Stadt Essen. Am damaligen Stadtrand als Nachfolger des Friedhofs an der Lazarettstraße angelegt, diente er der vor allem auch durch den Zuzug aus Osteuropa stark angewachsenen jüdischen Gemeinde seit 1885 als Begräbnisstätte. Beginnend mit dem Bankier Simon Hirschland, fanden hier zahlreiche bedeutende Essener Jüdinnen und Juden ihre Grabstätte. Die letzten Beisetzungen, vor allem in den Familiengrabstätten, fanden noch bis zum Jahre 1942 statt. Seine trotz Schändungen und Kriegszerstörungen noch an die 750 erhaltenen Grabsteine bieten ein facettenreiches und auch kunsthistorisch interessantes Bild einer großstädtischen Gemeinde mit all ihren sozial und religiös bedingten Unterschieden, weshalb der Friedhof 1985 unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Das Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen konnte 2015 dank der Förderung durch den Landschaftsverband Rheinland eine Dokumentation des heute dem Jüdischen Landesverband Nordrhein unterstellten Friedhofs erarbeiten, die in der Datenbank des Steinheim-Instituts veröffentlicht wurde. Begleitend ist von Nathanja Hüttenmeister unter Mitarbeit von Anna Martin, Ursula Reuter und Martina Strehlen eine Ausstellung konzipiert worden, die die Forschungsergebnisse zusammenfasst, über die Geschichte des Friedhofs informiert, einzelne Gräber beschreibt, die verwandte Symbolik erläutert und beteiligte Steinmetze und Künstler vorstellt.

Zur Ausstellung ist in der Reihe der Donnerstagshefte der Alten Synagoge Essen im Klartext-Verlag eine Broschüre erschienen, die im Lesesaal erhältlich ist: „Doch meine Zeit zum Blumenpflücken ist vorüber“. Der jüdische Friedhof im Essener Segeroth-Viertel (Preis: 4,95 Euro).

Herausgeber:
Stadt Essen
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