Am 27. November jährt sich der Beginn der ersten Afghanistan-Konferenz auf dem Bonner Petersberg zum 23. Mal. Mit dem damals verabschiedeten Bonn Agreement gelang es, erste vorläufige Regelungen für das kriegs- und krisengeschüttelte Land zu erarbeiten, mit denen eine Übergangsverwaltung eingesetzt wurde, deren Befugnisse danach kontinuierlich ausgebaut werden konnten. Der Petersberg-Prozess bescherte Afghanistan zumindest für einige Jahre eine Phase des Friedens und der Demokratie.
Leider sollte diese Friedensperiode nicht nachhaltig sein. Das fast zwanzigjährige westliche Engagement in Afghanistan endete am 15. August 2021 mit der Rückkehr der Taliban an die Macht. Dies wird einerseits als katastrophales Scheitern des Westens wahrgenommen, ist aber andererseits ebenso eine Folge des permanenten und oft gewaltsamen Konflikts zwischen Tradition und Moderne, der die afghanische Gesellschaft seit fast anderthalb Jahrhunderten prägt.
Die Academy of International Affairs NRW hat zu Afghanistans Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schon verschiedene Veranstaltungen und ein Fellow-Forschungsprojekt durchgeführt. An diese Aktivitäten soll nun mit hochkarätiger Besetzung angeknüpft werden. Gemeinsam mit dem ehemaligen afghanischen Präsidenten Hamid Karzai, dem ehemaligen afghanischen Außenminister Dr. Rangin Dadfar Spanta, Dr. Katja Mielke (Senior Researcher, Bonn International Center for Conflict Studies, BICC) sowie dem ehemaligen deutschen Botschafter in Afghanistan Dr. Hans-Ulrich Seidt soll einerseits rückblickend analysiert werden, wie es zum Scheitern kommen konnte. Anderseits sollen aber auch mögliche Zukunftsszenarien für das Land am Hindukusch diskutiert werden.
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