Das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) ist ein außeruniversitäres raumwissenschaftliches Forschungsinstitut, Mitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft und assoziiertes Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Gesellschafter ist das Land Nordrhein-Westfalen. Das ILS hat seinen Standort in Dortmund und unterhält ein Büro in Aachen.

Die Forschungsgruppe „Metropole und Region“ des ILS sucht – vorbehaltlich der Förderzusage – im Zeitraum vom 01.09.2016 bis zum 31.05.2019 für das BMBF-Projekt „Kleinstadt macht Leute, Leute machen Kleinstadt: Innovative Anreizsysteme für aktive Mitgestaltung im demografischen Wandel am Beispiel Weißwasser/O.L.“

eine Wissenschaftliche Mitarbeiterin / einen wissenschaftlichen Mitarbeiter

mit einem Beschäftigungsumfang von 50 % (20 Wochenstunden). Arbeitsort ist Dortmund. Feldforschungsphasen finden in Weißwasser/O.L. statt. Die Befristung erfolgt nach dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz. Die Vergütung orientiert sich an der Entgeltgruppe 13 des TV-L.

Projektbeschreibung:

Weißwasser in der Oberlausitz ist eine der deutschen Kleinstädte, die in den letzten Jahren am stärksten schrumpfte und alterte. Die rasanten demografischen Veränderungen stellen die Stadtverwaltung vor enorme Herausforderungen im Bereich der Daseinsvorsorge, zumal auch die kommunalen Finanzspielräume schwinden. Die Stadt ist daher zunehmend darauf angewiesen, dass die Bürger und Bürgerinnen das Zusammenleben aktiv mitgestalten. Weißwasser steht somit beispielhaft für eine Kommune, die dringend das Potenzial für bürgerschaftliches Engagement gerade bei den Gruppen erschließen muss, die bisher zu wenig einbezogen waren: Zuziehende, Jugendliche und junge Frauen. Um die Situation zu verbessern, müssen aus wissenschaftlicher Sicht zunächst zwei Fragen beantwortet werden:

  • Welche spezifischen Bedürfnisse haben die genannten Teilgruppen und welche Hemmnisse für die Mitgestaltung gibt es aus ihrer Sicht?
  • Welche Mechanismen der Aktivierung und Anerkennung sind geeignet, um diese Teilgruppen stärker in zivilgesellschaftliches Engagement einzubinden?

Empirische Erhebungen vor Ort sollen hierzu Aussagen liefern. Im zweiten Schritt will das Projekt Lösungswege aufzeigen, wie bisher eher passive Teilgruppen dazu angeregt werden können, ihre Stadt im Sinne der Voice-Strategie (Hirschmann 1970) aktiv mitzugestalten. Anvisiert sind Lösungsstrategien, die in anderen Kleinstädten mit ähnlichen Problemlagen zur Anwendung kommen können.

Wir bieten:

  • Flexible Arbeitszeitgestaltung, gutes Betriebsklima und hoch motivierte Projektteams
  • Die Möglichkeit zum selbstständigen Arbeiten und zur Umsetzung eigener Ideen im Kontext des Projektes
  • Unterstützung bei der wissenschaftlichen Qualifizierung (Promotion)

Aufgaben:

  • Empirische Feldforschung in der Fallstudienstadt Weißwasser/O.L. (Befragungen in den Zielgruppen, teilnehmende Beobachtungen)
  • Mitarbeit in der wissenschaftlichen Begleitung der Partner Stadtverein Weißwasser und Stadtverwaltung Weißwasser und der Erarbeitung einer Bürgerausstellung
  • Literatur-, Dokumenten- und Datenanalyse zum Thema zivilgesellschaftliches Engagement und demografischer Wandel
  • Organisation, Durchführung und Auswertung von Veranstaltungen in Weißwasser (u.a. Summer School, Abschlusstagung)
  • Präsentation von Zwischen- und Endergebnissen auf Workshops und Konferenzen
  • Mitarbeit an deutsch- und englischsprachigen Publikationen
  • Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzungsaktivitäten

Kompetenzen/Voraussetzungen:

  • überdurchschnittlich abgeschlossenes Studium mit thematischem Bezug zum o.g. Aufgabenprofil (bspw. Geographie, Soziologie, Stadt- und Regionalplanung, Raumplanung, Kommunikationswissenschaften, etc.)
  • sehr gute Kenntnisse empirischer Sozialforschung (insbesondere qualitative Methoden)
  • Erfahrungen im Bereich zivilgesellschaftliches Engagement
  • Grundkenntnisse im Bereich Prozess- und/oder Projektevaluierung
  • sehr gute kommunikative Kompetenz und Befähigung zum wissenschaftlichen Schreiben, Freude am interdisziplinären Arbeiten
  • sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift
  • von Vorteil sind Kenntnisse und Erfahrungen aus dem Raum Oberlausitz sowie Polnisch Kenntnisse

Schwerbehinderten Bewerberinnen/Bewerbern wird bei gleicher Eignung der Vorzug gegeben. Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht.

Nähere Auskünfte zum Projekt erhalten Sie von:

Dr. Robert Nadler (Projektleitung), + 49 341 600 55 140,
E-Mail: [email protected]

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Motivationsschreiben, Lebenslauf, Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs, etc.) richten Sie bitte unter Angabe der Kennziffer „G1/2016-4″ per E-Mail bis zum 10.08.2016 an Frau Michaela Roring, E-Mail: [email protected].

ILS Stellenausschreibung „Kleinstadt gestalten“ (PDF)