Der Übergang zur CO2-neutralen Wirtschaft macht Regionen mit hohem Potenzial für erneuerbare Energien attraktiv für energieintensive Industrien. Das kann zu einem „Renewables Pull“-Effekt führen: Teile der Industrie könnten neue Standorte primär nach der günstigen Verfügbarkeit von Wind- und Solarenergie aussuchen – oder sogar bestehende Produktionsstandorte verlegen.

Wir beobachten, dass die Debatte hierzu aus zwei verschiedenen Perspektiven geführt wird. Das manifestiert sich auch in den bevorzugten Begriffen „Green Leakage“ versus „Renewables Pull“.

  • Green Leakage bezeichnet die Sorge, dass energieintensive Industrien in andere Weltregionen abwandern könnten. Dies wird vielfach als Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland gesehen. Aus dieser Perspektive heraus liegt oft ein Fokus auf der Frage, mit welchen Mitteln die Abwanderung von Firmen verhindert oder zumindest begrenzt werden kann.
  • Renewables Pull hingegen beschreibt das Potenzial, die Produktionskosten insgesamt zu senken. Das bietet Chancen auch für bestimmte wirtschaftlich schwächere Regionen: So könnten sich energieintensive Industrien gezielt dort ansiedeln, wo erneuerbare Energien günstig und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

Für die deutsche Wirtschafts- und Industriepolitik stellen sich insbesondere folgende Fragen: Wie lässt sich der „Renewables Pull“-Effekt so nutzen, dass sowohl Deutschland als auch Regionen mit hohem Potenzial für erneuerbare Energien profitieren? Es braucht also eine offene Diskussion darüber, welche Produktionsprozesse in Deutschland strategisch gestärkt und gefördert werden sollten – und bei welchen Produktionsprozessen Abwanderungen durch den Renewables-Pull-Effekt akzeptiert werden.

Diese Fragen wollen wir mit Ihnen diskutieren und mit Expert*innen, die sehr unterschiedliche Sichtweisen auf die Nachhaltigeitstransformation einbringen, beim:

Wuppertal Lunch am 07.09.2023

Renewables Pull
: Welche Industrien wandern in Regionen mit günstigen erneuerbaren Energien ab – und sollten wir sie ziehen lassen?

Da sich die Diskussion zu diesem Thema noch in einer sehr frühen Phase befindet, uns aber sehr an einem intensiven und offenen (und gerne auch konstruktiv-kontroversen) Austausch gelegen ist, wird die Veranstaltung unter Chatham-House-Rules stattfinden.

Der Wuppertal Lunch findet am 7. September von 12:00 bis 14:30 Uhr in Präsenz an unserem Berliner Standort im Projektzentrum der Stiftung Mercator statt (1. Stock, Neue Promenade 6 in 10178 Berlin – direkt am Hackeschen Markt).

Teilnahme und Anmeldung
Für eine Teilnahme vor Ort ist eine Anmeldung erforderlich. Dafür registrieren Sie sich bitte unter folgendem Link: https://forms.gle/pQT6JkJZuVE2LN6T9

Agenda: