Die Bundesregierung hat das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) und das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE), Bonn, gemeinsam betraut, die G20-Präsidentschaft Deutschlands im kommenden Jahr zu begleiten. Die beiden Institute sollen den so genannten T20-Prozess leiten und organisieren, in dem sich internationale Think Tanks mit den aktuellen Themen der G20 befassen, und Empfehlungen für politische Entscheidungsträger entwickeln und vorstellen. Auf einem Treffen von rund 35 Forschungseinrichtungen und Think Tanks aus Industrie- und Schwellenländern in Peking übernahmen IfW-Präsident Professor Dennis J. Snower und DIE-Direktor Professor Dirk Messner heute den Vorsitz von ihren chinesischen Kollegen. „Wir werden ein Netzwerk mit nationalen und internationalen Think Tanks bilden, das fundierte und konkrete Empfehlungen für die G20-Themen entwickeln soll. Unser Ziel ist, dass dieses Netzwerk auch über die deutsche Präsidentschaft im nächsten Jahr hinaus die G20 begleiten und beraten wird“, sagte Dennis Snower. DIE-Direktor Dirk Messner ergänzte: „Wir möchten den T20-Prozess dazu nutzen, dialogorientiert Politikoptionen zu diskutieren. Es geht uns darum, die internationale fachliche Expertise der T20 den G20-Entscheidungsträgern verfügbar zu machen“. Die T20-Gruppe ist der Zusammenschluss von Forschungsinstituten und Think Tanks der G20-Nationen. In den kommenden Wochen werden die beteiligten Institute im Austausch mit der Bundesregierung die Schwerpunktthemen des T20-Prozesses festlegen. Zu diesen Schwerpunktthemen werden dann mehrere Arbeitsgruppen gebildet, die eine Wissensbasis und konkrete Empfehlungen entwickeln. Diese werden in die Diskussionen der G20 eingebracht. Als erste Themen zeichnen sich derzeit ab: der Umgang mit Migration und Flucht, effektive Klima- und Energiepolitik, die Erhöhung der finanziellen Resilienz, die Umsetzung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung und des Pariser Klimaabkommens sowie die globalen Herausforderungen des digitalen Zeitalters. Neben den Empfehlungen wird die T20 die G20 mittels Workshops, Konferenzen, öffentlichen Beiträgen, durch den Aufbau einer Plattform im Internet und in informellen Treffen unterstützen. Das IfW wird zudem sein etabliertes Global Economic Symposium (GES) für den T20-Prozess nutzen und dort Lösungsvorschläge für G20-Themen entwickeln und diskutieren lassen sowie diese anschließend verbreiten. Das DIE bringt in den T20-Prozess sein Netzwerk Managing Global Governance mit ein. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem globalen Norden und Süden arbeiten darin gemeinsamen, um neues Licht auf aktuelle globale Fragestellungen zu werfen und innovative Lösungsansätze auf der nationalen, regionalen oder internationalen Ebene zu erkunden.
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