Im Rahmen einer offiziellen Verabschiedungsfeier in Bonn würdigten Vertreter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW, Kolleginnen und Kollegen des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) und Weggefährten aus der Entwicklungszusammenarbeit heute die Arbeit des scheidenden DIE-Direktors Dirk Messner.
Messner ist seit 2003 Direktor des DIE. Zum 1. Oktober 2018 wechselt er an die Universität der Vereinten Nationen. Dort übernimmt er die Leitung des ebenfalls in Bonn ansässigen Institutes für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS).
Während seiner Amtszeit am DIE hat Dirk Messner die Forschung, Beratung und Ausbildung des 1964 gegründeten Instituts stärker auf theoriebasierte und anwendungsbezogene wissenschaftliche Grundlagen gestellt. Dynamiken und Herausforderungen globaler nachhaltiger Entwicklung und die Übersetzung dieser Erkenntnisse in die Praxis wurden dadurch zu einem zentralen Schwerpunkt des DIE. Die Analyse von Kooperationsmustern zwischen Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern nimmt dabei in der Forschung des DIE eine besondere Rolle ein.
Martin Jäger, Staatssekretär im BMZ, dankte Messner daher in seiner Rede anlässlich der heutigen Feierlichkeiten für das, was er in den vergangenen 15 Jahren für das DIE, das BMZ und die Entwicklungspolitik insgesamt geleistet habe. „Es ist eine Bilanz, die bleibt – eine Bilanz, auf die Sie stolz sein können“. Das DIE, so betonte er weiter, habe alle Voraussetzungen, um dauerhaft ein starker Akteur und Kooperationspartner der Entwicklungsforschung zu bleiben.
Dirk Messner hat mit seiner Expertise in den Bereichen Globalisierung und Global Governance, globale Umwelt- und Klimaveränderungen und die Gestaltung nachhaltiger Transformationspfade die Forschungsprogramme des DIE geprägt und neue Initiativen in Forschung, Beratung und Ausbildung angestoßen. Die Wissenskooperation mit und zwischen Partnern des globalen Südens und globale Lernprozesse waren Messner ein besonderes Anliegen. Das 2007 gegründete Programm Managing Global Governance ist ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit. Es bringt Regierungseinrichtungen, Think Tanks und Forschungseinrichtungen sowie Organisationen aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft in Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko und Südafrika mit Partnern in Deutschland und Europa in Austausch und bietet ihnen eine innovative Lern- und Vernetzungsplattform.
Annette Storsberg, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, die bei den Feierlichkeiten das Land Nordrhein-Westfalen vertrat, hob die Entwicklung hervor, die das DIE während Messners Amtszeit durchlaufen hat. „Professor Dirk Messner hat die strategische Ausrichtung des DIE als international anerkannter Think Tank zu Fragen globaler Entwicklung ganz maßgeblich vorangetrieben und geprägt“, sagte Annette Storsberg. „Die Berufung zum Leiter des Institutes für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen zeigt, wie sehr seine bisherige Arbeit geschätzt wird. Wir freuen uns sehr, dass Dirk Messner auch in seiner neuen Position der Region Bonn erhalten bleibt und den Internationalen Innovations-Campus Bonn (ICB) unterstützen wird – ein Leuchtturmprojekt zum Thema Nachhaltigkeit und Globaler Wandel, das die Landesregierung gerne unterstützt.“
Bis zur Berufung einer neuen Leitung wird das DIE von Imme Scholz, bisher stellvertretende Direktorin, geleitet. „Das Institut wird Dirk Messner sehr vermissen: Seine stets lebendige wissenschaftliche Neugier und sein Engagement für die Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen werden uns fehlen“, sagte Scholz heute. „Rund 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden auch zukünftig am DIE daran arbeiten, Wissen zu Faktoren gelingender nachhaltiger Entwicklung zu schaffen und der politischen Praxis zur Verfügung zu stellen, in der deutschen und europäischen Entwicklungspolitik und darüber hinaus, im entstehenden Innovations-Campus Bonn für Nachhaltigkeit und in internationalen Forschungsverbünden“, so Scholz weiter.
Auf Basis seiner Forschung berät das DIE heute v.a. das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie andere Ressorts der Bundesregierung, die Europäische Kommission, die G20, aber auch Ministerien und Entwicklungsorganisationen in Entwicklungs- und Schwellenländern.