Der Arktische Rat ist das wichtigste hochrangige zwischenstaatliche Forum für die Zusammenarbeit in der Arktis. Aufgrund der russischen Invasion der Ukraine beschlossen sieben der acht Arktisstaaten (alle außer Russland), ihre Kooperation im Arktischen Rat während Russlands Vorsitz vorläufig zu pausieren. In diesem Monat hat Norwegen den Vorsitz des Arktischen Rates von Russland übernommen. Der norwegische Vorsitz könnte der wichtigste in der Geschichte des Arktischen Rates werden, der in seiner jetzigen Form – ohne den größten arktischen Staat, Russland –, keine Zukunft haben wird. Und sollte Schweden NATO-Mitglied werden, wäre Russland das einzige Nicht-NATO-Mitglied im Arktischen Rat. Die Militarisierung der Region nimmt bereits zu.

Um das aktuelle Bild der Arktis als militärischen Hotspot zu verändern und zu vermeiden, dass es in der Arktispolitik in Zukunft hauptsächlich um sicherheitspolitische Prioritäten geht, sind ein Umdenken und ein stärkerer politischer Wille zur Integration lokaler Perspektiven erforderlich.

Laut den Autorinnen der heutigen Aktuellen Kolumne, Kirsti Methi und Dorothea Wehrmann, sollte der Arktische Rat die Integration lokaler Stimmen fördern und die Nachkriegsbeziehungen zu Russland in Betracht ziehen. So würde er die politische Krise überwinden, die durch den Krieg verursacht wurde.

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Dorothea Wehrmann ist Soziologin und arbeitet im Forschungsprogramm Inter- und Transnationale Zusammenarbeit