Während die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen dieses Jahr ihre Halbzeit erreicht, ist eine Mehrheit der von der Agenda postulierten Nachhaltigkeitsziele (SDGs) weit von einer erfolgreichen Umsetzung bis 2030 entfernt.

Von links nach rechts: Anna-Katharina Hornidge (IDOS), Svenja Schulze (BMZ), Michael Krake (Weltbank)
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Beim aktuellen Fortschrittstempo befinden wir uns nur bei 12-18% der SDG-Indikatoren auf einem guten Pfad, diese bis 2030 zu erreichen. Fortschritte sind in weiteren ca. 50% zu verzeichnen. In ca. 30% der Indikatoren hat Stagnation eingesetzt, teilweise sogar Rückschritte. Seit die Agenda im Jahr 2015 von der internationalen Staatengemeinschaft verabschiedet wurde, haben IDOS-Mitarbeiter*innen ihre Umsetzung im Rahmen der verschiedenen Forschungsprogramme und im Kontext von SDSN Germany begleitet.

Aufbauend auf diesen Arbeiten wirkten Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge und Dr. Axel Berger an diversen Veranstaltungen zur Halbzeitbilanz der Agenda 2030 mit. Der SDG-Gipfel am 18.-19. September 2023 in New York stellte in diesen Prozessen eine weitere Gelegenheit dar, die Arbeiten des IDOS und von SDSN Germany in die Diskussionen auf Ebene der Vereinten Nationen zu tragen, sowie die Beratungsprozesse für G7 und G20 (Think7 und Think20) mit den Diskussionen zur Halbzeit der Agenda 2030 zu verbinden. Dies stand neben der Teilnahme am Gipfel selbst und zahlreichen Side-events auch im Zentrum einer gemeinsam organisierten Veranstaltung der Rockefeller Foundation und dem Asian Development Bank Institut sowie in den Beratungsprozessen Think7 und Think20 am 21. September. Beim SDSN Network Chair Meeting am 20. September lag der Fokus auf SDSN Global, der Weiterentwicklung der dezentral organisierten Vernetzungsstruktur für die SDGs.

Ein weiteres Side Event der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Ständigen Vertretung Deutschlands in New York befasste sich mit Strukturreformen auf Ebene der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds und ihrer Rolle für die Umgestaltung der existierenden multilateralen Strukturen (inkl. Vereinter Nationen) insgesamt. Hintergrund dieser Diskussionen ist die Notwendigkeit, bestehende Kooperationsstrukturen weiterzuentwickeln und sicherzustellen, dass Länder mit mittlerem und niedrigem Einkommen ebenso wie die der Länder mit hohem Einkommen die gemeinsamen Governance-Ansätze zur Bewältigung der großen globalen Herausforderungen unserer Zeit mitgestalten.

Währenddessen wirkte Axel Berger an diversen Veranstaltungen zur Halbzeit der Agenda 2030 mit, die sich vor allem an die deutsche Öffentlichkeit richteten. Am 11. September diskutierte er bei einem Live Briefing von Table Media, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, dem Journalisten Netzwerk Weitblick und SDSN Germany die Frage, ob und wie die Agenda 2030 noch umgesetzt werden kann. Am 13. September sprach er bei einer von VENRO organisierten Veranstaltungen über den (potentiellen) Beitrag von Deutschland zur Erreichung der SDGs, während er sich am 25. September in einer von der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgerichteten Veranstaltung mit Partnerschaften und Strategien für die erfolgreiche Umsetzung der Agenda befasste.

Neben dem SDG-Summit beschäftigte sich IDOS im September mit einem weiteren wichtigen internationalen Gipfeltreffen: dem G20-Treffen vom 09.-10. September in New Delhi. Aufbauend auf IDOS-Beteiligung im Think-20-Prozess, erläutern Axel Berger und Alma Wisskirchen in der aktuellen Kolumne, wie der G20-Gipfel zur Umsetzung der Agenda 2030 beitragen kann und muss. Ob dies gelungen ist und wie das tatsächliche Ergebnis des Gipfels zu bewerten ist, kommentierte Dr. Stephan Klingebiel in einer virtuellen Veranstaltung am 13. September.